Seit Tagen wird heftig über das SPÖ-Papier über den erleichternden Zugang zur Staatsbürgerschaft diskutiert, das Thema finden sich allerdings nicht auf der Agenda des SPÖ-Parteitags am Samstag in Wien. Das Papier sei bereits vom Vorstand im Frühjahr abgesegnet werden, heißt es dazu.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Wiederwahl von Pamela Rendi-Wagner als Parteivorsitzende. Sie gehe mit "3-G, gelassen, gut gelaunt und gestärkt" in die Abstimmung, erklärte sie am Dienstag bei einem gemeinsamen Termin mit Ex-Bundespräsident Heinz Fischer.
Im Vorfeld des Parteitags wurden alle internen Differenzen zumindest planiert. Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil zieht sich nicht nur aus dem höchsten SPÖ-Gremium, dem verkleinerten Bundesparteipräsidium, sondern auch aus dem 55-köpfigen Bundesparteivorstand zurück. Damit ist das Burgenland das einzige Bundesland, das in keinem der beiden Spitzengremium durch den Landesparteichef vertreten ist. Doskozil muss sich auf diese Weise keiner Wahl stellen.
Zu Rendi-Wagners Stellvertreter sollen am Samstag Michael Ludwig, Peter Kaiser, Franz Schnabl, Doris Bures und auch die noch zu kürende neuen Frauenvorsitzende gewählt werden. Dem Präsidium gehören ebenso der Tiroler Georg Dornauer, der sich mit Rendi-Wagner längst versöhnt hat, und der Steirer Anton Lang an.
Nur Vranitzky kommt
Von den ehemaligen SPÖ-Parteichefs hat sich am Samstag nur Franz Vranitzky angesagt, Christian Kern, Werner Faymann, Alfred Gusenbauer haben abgesagt. Offen ist die Nachfolge von Gabriele Heinisch-Hosek als Frauenvorsitzende. Favoritin ist Eva Holzleitner, es kandidieren auch die gebürtige Kongolesin und ausgebildete Ärztin Mireille Ngosso und Elvira Schmidt.