Zu Gast im Ö1 Morgenjournal antwortete Nehammer auf die Frage, ob das Geschäft für die Westbalkanländer "Migranten abhalten gegen EU-Beitritt" lauten würde: "Von einem Geschäft kann man nicht sprechen. Es geht lediglich um die Sicherheit der EU und Österreich. Die Maßnahmen gegen illegale Migrationen müssen besser koordiniert werden. Wir unterstützen zum Beispiel nun Bosnien und Herzegowina bei der Rückführung von Migranten in ihre Herkunftsländer. Das war bisher nicht möglich."
Nach einem Besuch in Dänemark zeigte sich Nehammer besonders interessiert an der Asylpolitik des Landes, das unter anderem den Bau von Asylzentren in anderen Staaten befürwortet und teile Syriens bereits wieder als sichere Herkunftsorte beurteilt. "Österreich zählt zu den meistbelasteten Ländern in der EU, wir müssen schauen, dass das System nicht überlastet wird. Für uns ist entscheidend, dass die EU sich einig ist über die Rückführung von Menschen die keine Bleibeberechtigung haben. Ob und welche Gebiete in Syrien als sicher eingestuft werden hängt für uns von den Vorgaben der EU-Asylangentur ab - daran orientieren wir uns", sagt Nehammer.
Fristen für Einbürgerung nicht verkürzen
Angesprochen auf die Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes und die Tatsache, dass die ÖVP mit anderen Zahlen als viele Experten rechnet, antwortete Nehammer: "Die Zahlen sind nicht entscheidend. Die Frage ist was steht dahinter - erfüllen die Menschen die Integrationsauflagen? Auch hier sind wir der gleichen Meinung wie Dänemark: Die Staatsbürgerschaft ist kein Instrument um Menschen zu integrieren, wenn die Integration erst am Anfang steht. Fristen zwischen sechs und zehn Jahren sind der richtige Weg."