Die Stimmung in der Bevölkerung hat sich in Sachen Corona-Pandemie geringfügig verbessert.
- Laut einer aktuellen Gallup-Umfrage meinen 29 Prozent der Befragten, "das Schlimmste" sei vorbei, die Situation werde nun besser werden. Im März waren nur 15 Prozent dieser Meinung.
- Quasi gleich hoch ist mit 52 Prozent der Anteil jener, die mit einer weitgehend unveränderten Situation rechnen (März: 55).
- Elf Prozent (März: 25) erwarten, dass das "Schlimmste" noch bevorsteht.
- Die Frage, ob die Pandemie unter Kontrolle sei, bejahten im April 18 Prozent der 1000 Befragten (online, über 16 Jahre, Befragungszeitraum 15. bis 19. April 2021). Im März waren nur elf Prozent dieser Meinung.
Die leichte Stimmungsverbesserung ist laut Gallup-Chefin Andrea Fronaschütz eher nicht auf das Krisenmanagement der Bundesregierung zurückzuführen, sondern "vermutlich dem Umstand geschuldet, dass zum Zeitpunkt der Befragung Öffnungsschritte für Mitte Mai angekündigt wurden". Denn die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen stagniere seit Februar bei einem Wert von 43 Prozent, sagte sie in einer Pressemitteilung am Montag.
Für ein nationales Vorgehen
Die Mehrheit der Befragten befürwortet ein nationales Vorgehen bei der Pandemie-Bekämpfung. 54 Prozent erklärten, für die Bekämpfung der Pandemie sei es gut, dass jeder EU-Staat für sein Gesundheitssystem zuständig ist. Nur 24 Prozent gaben an, dass eine zentrale, von der EU gesteuerte Gesundheitspolitik besser wäre; 22 Prozent hatten dazu keine Meinung.
Auch bei der Frage der Impfstoffbeschaffung ist die (relative) Mehrheit für nationale Alleingänge: 43 Prozent erklärten, sie seien dafür, dass dies den einzelnen EU-Ländern überlassen wird. Nur mehr 38 Prozent sprachen sich für eine gemeinsame Beschaffung durch die EU aus. Gegenüber März stieg damit die Zustimmung zu einer nationalen Vorgangsweise bei diesem Thema: Damals waren die Befürworter einer gemeinsamen EU-Beschaffung mit 45 Prozent noch in der Mehrheit, 39 Prozent plädierten für nationale Alleingänge.
Weniger Kritik an der EU
"Die Kritik an der Impfstoffstrategie der EU ist an der Bevölkerung nicht spurlos vorbeigegangen", sagte dazu Fronaschütz. Gleichzeitig sank aber die Zustimmung der Befragten zur Kritik von Bundeskanzler Sebastian Kurz am Vorgehen der EU bei der Impfstoffverteilung, und zwar von 43 auf 37 Prozent. Und 39 Prozent meinten, die Kritik schade dem Ansehen Österreichs (März: 34 Prozent).
Geteilt sind die Ansichten hinsichtlich regionaler Maßnahmen: 44 Prozent finden es gut, dass es in den Bundesländern eigene Corona-Maßnahmen unabhängig vom Bund gibt. 43 Prozent hätten hingegen lieber eine vom Bund verordnete einheitliche Vorgangsweise.
Dem zurückgetretenen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) stellen die Befragten ein recht gutes Zeugnis aus. 71 Prozent bewerteten dessen Arbeit als "sehr gut" (31 Prozent) oder "gut" (40). Für 29 Prozent hat Anschober eine "weniger gute" (19 Prozent) oder "schlechte" (10) Arbeit geleistet.