Im Vorfeld sickerte kaum etwas durch. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialpartner diskutieren am Freitag die von der Regierung ab Mitte Mai angekündigte schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat diese in der Vorwoche in allen Bereichen von Kultur über Sport, Gastronomie bis Tourismus in Aussicht gestellt, mit strengen Auflagen. Die Öffnungskommission tritt um 11 Uhr im Bundeskanzleramt zusammen, Ergebnisse soll es am frühen Nachmittag geben.
In verschiedenen Medien wurde über frühestens den 17. Mai als Stichtag spekuliert, auch für die Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) meinte Donnerstagabend im Parlament, innerkoalitionär sei man "mehr oder weniger fertig", darüber hinaus seien aber noch Abstimmungen nötig. Der Schutz der Intensivstationen vor Überlastung sei dem Minister wichtig, hieß es zur APA, ebenso Schulöffnungen.
Platter fordert Zeitplan
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) geht davon aus, dass damit auch Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur wieder öffnen dürfen, wie er bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte. Lokale und Hotels sind seit fast einem halben Jahr geschlossen. Ihre ursprünglich ab Ostern angekündigte Öffnung hatte die Regierung wieder abgesagt. Platter mahnte am Donnerstag einen "eindeutigen, klaren Zeitplan" hinsichtlich der Öffnungsschritte ein. Denn schließlich bräuchten die Betriebe eine gewisse Vorlaufszeit, um sich auf die Maßnahmen vorzubereiten.
Tirol hat bei den Neuinfektionen mittlerweile übrigens den höchsten Wert aller Bundesländer erreicht. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 217 Infektionen pro 100.000 Einwohnern liegt das Bundesland sogar vor Wien (203) und Niederösterreich (146), wo noch ein besonders harter Lockdown mit Fernunterricht und Schließung des Handels gilt. Vorarlberg liegt mit einer Inzidenz von 179 leicht über dem österreichischen Durchschnitt von 175 Infektionen pro 100.000 Einwohner.