Offenbar herrscht Konsens innerhalb der Koalition, unter den Sozialpartnern, den Landeshauptleuten: Mitte Mai will Österreich wieder aufsperren. Konkret sollen die Gastronomie, die Kultur, der Sport wieder die Pforten öffnen, auch die Grenzbalken sollen fallen, der Handel ist außerhalb von Wien und Niederösterreich ist ohnehin geöffnet. Die letzten Details sollen am Freitag bei einem Öffnungsgipfel in Anwesenheit von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, die Sozialpartner Harald Mahrer und Wolfgang Katzian, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Bürgermeister Michael Ludwig fixiert und präsentiert werden. Die Zeit drängt, denn viele Veranstalter, etwa Opern- oder Schauspielhäuser, benötigen entsprechende Vorlaufzeiten.
Alles sperrt auf - allerdings unter strengen Auflagen
Was in groben Zügen geplant ist: Ab Christi-Himmelfahrt darf man wieder ins Beisl um die Ecke, ins Kaffeehaus, auf den Fußballplatz, ins Kino, ins Konzert, allerdings unter strengsten Auflagen. Fix scheint eine umfangreiche Test-, Registrierungs- und Maskenpflicht zu sein. Auch dürfen die Betreiber nur ausgedünnt öffnen. Ob im Kino, in der Oper jeder zweite oder dritte Platz frei sein muss, wie die Abstandsregelungen in den Wirtshäusern aussehen, ist offen. Ob sich Öffnungen wirtschaftlich rechnen, steht auf einem anderen Blatt. Noch zu fixieren ist das genau Testregime, wie so oft steckt auch hier der Teufel im Detail. Die Gesundheitsbehörden drängen auf überprüfbare Testergebnisse. Beim Handel entfällt die Testpflicht.
Geimpfte müssen warten
Dass Geimpfte auf Testungen verzichten müssen, ist frühestens im Juni möglich - aus dem simplen Grund, dass die gesetzlichen Erfordernisse für den grünen Pass, in dem die Impfungen, Testungen und die Antikörperergebnisse eingespeist werden, wegen der Blockade im Bundesrat, die nach Pfingsten beendet ist, nicht vorhanden sind. Darüber hinaus schreckt man in politischen Zirkeln - derzeit immer noch - davor zurück, zu einem Zeitpunkt, wo sich noch nicht alle Österreicher einer Impfung unterziehen konnten, Geimpften Vorrechte einzuräumen.
Lockerung bei Grenzkontrollen
In den nächsten Tagen will sich die Regierung, insbesondere das Außenministerium, mit den Lockerungen des derzeit bestehenden Grenzregimes befassen, welche Destinationen mit Auflagen wieder erreichbar sind, welche nicht.
Corona-Verlagerung in den Westen?
Alles andere als entspannt ist allerdings die Infektionslage. Im Laufe des Donnerstags tagt die Corona-Kommission, dem Vernehmen nach bereitet die Verlagerung des Infektionsgeschehens von Ostösterreich in den Westen zunehmend Kopfzerbrechen. Führend in der Inzidenz ist derzeit wieder Tirol, in Oberösterreich und in Kärnten gehen die Zahlen ebenso nach oben. Größtes Sorgenkind ist allerdings die neue Mutation in Tirol, die sich zunehmend über das gesamte Bundesland ausbreitet.