Die in einem Prüfbericht öffentlich gewordene Finanzgebarung der Österreichischen Wirtschaftskammer schlägt weiterhin Wellen.
Nach Neos-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn, der angesichts der im Bericht hinterfragten Ausgaben der Kammer von einer "Verhöhung aller Unternehmer" sprach, übt nun FPÖ-Parteiobmann Norbert Hofer heftige Kritik.
„Das Bild, das sich hier offenbart, kennt man so eigentlich nur aus sozialistischen Staaten kurz vor dem Zusammenbruch: Die Nomenklatura sitzt am reich gedeckten Tisch und speist von goldenen Tellern, während die Menschen draußen um ihre Zukunft und ihre wirtschaftliche Existenz bangen müssen“, sagt Hofer, der Konsequenzen fordert: "Der Sumpf der Dekandenz muss umgehend trockengelegt werden."
Bei Auszahlung der Coronahilfen "gnadenlos versagt"
Die Zwangsmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer, so der FPÖ-Chef weiter, sei zudem ein Relikt aus vergangenen Zeiten und solle schnellstens abgeschafft werden. Wenn es noch eines
Beweises dafür bedurft hätte, dann sei er durch den Kontrollamtsbericht erbracht worden.
Hofer kritisiert zudem, dass die Wirtschaftkammer, die auf Wunsch der Bundesregierung mit der Abwicklung der Coronahilfen betraut wurde, bei der Auszahlung Hilfspakete "gnadenlos versagt habe".
"Die Finanzämter hätten sowohl über das dafür ausgebildete Personal als auch über alle notwendigen Daten verfügt, um schnelle und unbürokratische Hilfe zu leisten. Stattdessen hat man jedoch seitens der ÖVP die eigene Klientel in der Wirtschaftskammer serviciert und versucht, damit ihre überholten Strukturen zu legitimieren und einzubetonieren. Damit muss jetzt ein für allemal Schluss sein!", so der FPÖ-Bundesparteiobmann.