Offenbar will die Regierung Anfang nächster Woche groß durchstarten und den Österreichern eine Öffnungsperspektive anbieten. Gestern konferierten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, die Chefs der Sozialpartner, der LH-Konferenz, des Gemeindebunds und zahllose Minister im Beisein von Virologen hinter verschlossenen Türen.
Nach Informationen der Kleinen Zeitung wird ernsthaft erwogen, Mitte Mai, allenfalls am 15. Mai, in fast allen Bereichen Öffnungsschritte zu erlauben. Offenbar gab es bei der Sitzung einen Konsens darüber, dass nicht mehr wie im Frühjahr letzten Jahres die einzelnen Branchen im 14-Tage-Rhythmus aufgesperrt werden sollen. Um keinen Bereich vor den Kopf zu stoßen, sollen der Handel, die Gastronomie, die Kultur, der Sport, eventuell auch die Hotellerie gleichzeitig öffnen, so die Überlegungen. Fix ist dies allerdings nicht.
Keine Rückschritte bei den Impfungen
Das Vorhaben soll allerdings von zwei Entwicklungen abhängig gemacht werden. Zum einen darf es in den nächsten vier Wochen zu keinem größeren Impfausfall kommen, zum anderen muss der Abwärtstrend, den die Corona-Kommission und das Prognosekonsortium der führenden Modellrechner und Komplexitätsforscher der Republik konstatiert werden, anhalten.
Niederschwelliger Zugang zu Tests
Einigkeit herrscht darüber, dass nur unter Auflagen aufgesperrt wird. Im Gespräch sind eine Test-, eine Masken-, allenfalls auch eine Registrierungspflicht. Von einer Großöffnung kann keine Rede sein, in der Gastronomie, im Kultur- und im Sportbereich sollen die Sitzplätze ausgedünnt werden.
In jedem Fall muss der Zugang zu den Tests erleichtert werden, vor allem im ländlichen Raum ist dies oft mit großem Aufwand verbunden. Verstärkt sollen die in Wien gebräuchlichen Gurgeltests wie auch die in Vorarlberg verwendeten Wohnzimmertests zum Einsatz kommen.
Möglicherweise werden erstmals Geimpften Rechte eingeräumt. Im Gespräch ist, dass etwa Personen, die geimpft sind, keinen Test beim Friseur mehr vorweisen müssen.