Der ehemalige Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird in wenigen Wochen vor Gericht stehen. Wie das Digitalmedium exxpress berichtet, wurde Strache nun die Anklage wegen Bestechlichkeit und pflichtwidriger Vornahme von Amtsgeschäften zugestellt. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft, die Hauptverhandlung ist vorerst für vier Tage angesetzt und soll schon im Mai beginnen.
Im Zentrum der Anklage steht der Fall einer Wiener Privatklinik, für deren Aufnahme in den Privatanstalten-Fonds Prikraf sich Strache in der türkis-blauen Regierung intensiv eingesetzt hatte – aus diesem Fonds, der sich aus Versicherungsbeiträgen speist, bekommen private Spitäler automatisch Kosten für Standardbehandlungen von Patienten ersetzt.
Der Betreiber der Klinik, der ebenfalls angeklagt wird, hatte zuvor an die FPÖ gespendet. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sieht einen Zusammenhang zwischen der Spende und Straches Engagement, beide bestreiten das.
Die WKStA bestätigte den Strafantrag gegen Strache. Tatverdächtig ist neben Strache "eine weitere Person", wobei es sich um den Betreiber besagter Wiener Privatklinik handeln dürfte.