Vizekanzler Werner Kogler war nach der ZiB 2 am Abend auch zu Gast im Ö1-Morgenjournal. Thema waren der neue Gesundheitsminister und mögliche Konflikte in der Koalition.
Dem künftigen Gesundheitsminister Wolfgang Mücksteinbescheinigt Kogler, Veränderungs- und Gestaltungswillen zu haben, Antreiber und Experte zu sein ‒ „und als Arzt ein Mann der Praxis“. Rückblickend meine er, dass viel gelungen, das Ergebnis entscheidend sei und bewährte Entscheidungen getroffen worden seien. Was die Zukunft der Koalition angehe, sei er optimistisch. Die Wirtschaft gehöre angekurbelt mit ökologischen Maßnahmen, da passieren große Dinge, „da ist viel in Umsetzung“: „Das Rausinvestieren aus der Krise ist so angelegt, dass man sagen kann, o. k., so viel Klimaschutz war noch nie.“
Auf die Kritik der ehemaligen Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat im ORF-„Runden Tisch“ Dienstagabend Richtung Kanzler Sebastian Kurz in Zusammenhang mit dem Rücktritt von Rudolf Anschober und dessen Verhalten im Streit um die Impfstoffverteilung in der EU, das den Rücktritt von Clemens Martin Auer zur Folge gehabt habe, sagte Rauch-Kallat, das hätte man hinter verschlossenen Türen lösen müssen. Es hätte auch nicht am Beamten ausgelassen werden müssen. Rauch-Kallat: „Ich habe das nicht als sehr fair empfunden, ich sage es jetzt ganz deutlich.“ Auer sei das Bauernopfer gewesen. Zudem sei Anschober damals im Krankenhaus gelegen. Kogler: Es sei bei der Kritik darum gegangen, dass man innerhalb der EU eine andere Sichtweise gehabt habe, darauf hätte das abgezielt. „Dass sich dabei herausgestellt hat, das in Österreich anders hätte entschieden werden können, sei eine andere Sache. Außerdem hat der Beamte von sich aus seinen Rückzug angeboten.“ Anschober habe diesen angenommen, sei an dem Tag auch nicht mehr im Spital gewesen. Das Gesundheitsministerium war zu jeder Sekunde voll handlungsfähig.
Konflikte in der Koalition sehe er öfter, aber aus Verantwortung Österreich gegenüber würden Ergebnisse geliefert. "Wir werden wieder die Experten des Nationalen Impfgremiums zurate ziehen." Vorläufig werde nicht ausgeliefert. Faktenbasiert und -orientiert werden Lösungen gefunden werden.
Zu den Impfstofflieferungen von Johnson und Johnson: Für Österreich seien sie die Quantität betreffend nicht von großer Bedeutung.