ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hat in der ZIB2 Freitag Abend Impfungen auch für Schülerinnen und Schüler in Aussicht gestellt. Faßmann meinte, der Weg zu einer einigermaßen virusresistenten Schule mit Impfungen sei vorgezeichnet. Bis zum nächsten Schuljahr wolle er allen Schülerinnen und Schülern ab 16 Jahren eine Impfung anbieten. Und mit der Durchimpfung des Lehrpersonals sei man fast durch.
Heftige Kritik daran übte am Samstag die FPÖ. Faßmann wolle "aus der allgemeinen Schulpflicht eine allgemeine Impf- und Testpflicht" machen, meinte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung." Finger weg von unseren Kindern, denn sie dürfen nicht zu Versuchskaninchen werden", sagte Brückl.
Trotz Lockdowns im Osten und dem damit verbundenen Fernunterricht, kehren manche Schüler am Montag wieder in die Schulgebäude zurück. Abschlussklassen und jene, die vor einem Schulwechsel stehen, dürfen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wieder in die Klassen, während etwa Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres angesichts der vollen Intensivstationen einen österreichweiten Lockdown fordert.
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) verteidigt am Freitagabend im Interview mit der Zeit im Bild 2 diese Entscheidung: "Gerade bei den Abschlussklassen ist nicht mehr viel Zeit bis zum Schulschluss", sagt Faßmann, und in den Volksschulen sei genügend Platz, um Maßnahmen einzuhalten.
Lehrer: "völlig praxisfern"
Wiener Lehrervertreter bezeichneten diesen Schritt am Donnerstag in einem Schreiben an Faßmann und den Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) als "völlig praxisfern". Die Schulen müssten bis Montag völlig neu planen. Faßmann sieht keine Verfehlungen in seinem Haus: "Wir haben innerhalb von drei Tagen die Schulen informiert und uns rechtlich abgesichert. Die Entscheidung wurde am Dienstag verlautbart und mittlerweile ist auch der Erlass da."
Was den weiteren Verlauf des Schuljahres betrifft, macht Faßmann keinen Hehl daraus, dass er allgemeinen Präsenzunterricht anstrebt. Nicht nur wegen der Qualität des Unterrichtes, "sondern weil ich überzeugt bin, dass die Schule mit einem Testkonzept ein Instrument der Pandemiebekämpfung darstellt", sagt der Bildungsminister. In Zukunft sollen sensitivere Tests zum Einsatz kommen, wo möglich auch PCR-Tests. Für das nächste Schuljahr setzt er auf eine Durchimpfung der Lehrer und einen zugelassenen Impfstoff für unter 16-Jährige.
Peter Schöggl