Mit der Verlängerung des Lockdowns wurde in der Ostregion zwar die Umstellung auf Fernunterricht bis 16. April ausgedehnt. Das Bildungsministerium plant allerdings, dass ab Montag Schüler der Abschlussklassen und jene, die vor einem Schulwechsel stehen, trotzdem in die Klasse kommen können. Auch Schularbeiten und Förderunterricht sollen stattfinden. Von der Wiener Lehrervertretung kommt nun Widerstand, sie fordert die Rücknahme dieser Maßnahmen.
Größte Verwirrung
Der ständige Wechsel zwischen Distance Learning und Präsenzunterricht im Schicht- oder Vollbetrieb sorge nicht nur für "größte Verwirrung", heißt es in dem Schreiben des Zentralausschusses der Wiener Pflichtschullehrer. Es ist u.a. an Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) gerichtet.
In der Sekundarstufe I (im Pflichtschulbereich vor allem Mittelschulen) sei es wegen des Fachlehrersystems auch gar nicht möglich, dass gleichzeitig Schichtbetrieb für die 8. Schulstufe und Fernunterricht für die 5. bis 7. Schulstufe sowie zusätzlich noch Betreuung in der Schule angeboten wird. Ähnliche Probleme gebe es auch an den Volksschulen bei Lehrern, die in mehreren Klassen eingesetzt werden.
Lockerungen unverständlich
Überhaupt seien Lockerungen beim Schulbetrieb zur gleichen Zeit, zu der Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres einen Lockdown für ganz Österreich fordert, unverständlich. "Das konterkariert die aktuellen Maßnahmen gegen die Verbreitung der Covid-19-Mutationen in Ostösterreich." Die Ankündigung der Bildungsdirektion, dass es trotz des strengen Lockdowns in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ab Montag in bestimmten Situationen Schulbetrieb vor Ort geben soll, habe deshalb "für viel Wirbel gesorgt". So der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs (FCG) zur APA.
Der Zentralausschuss fordert deshalb, dass die Ankündigungen für den Pflichtschulbereich vom Bildungsministerium nicht verordnet werden