Einen alarmierenden Trend ortet die Corona-Kommission in ihrem jüngsten Bericht. 27 Prozent aller Infizierten sind zwischen 6 und 24 – Tendenz steigend. Das sind überproportional viel - die Altersgruppe umfasst 19 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zwei Erklärungen dafür: Zum einen wird keine Altersgruppe so intensiv getestet, zum anderen gehen die Neuinfektionen bei den über 85-Jährigen wegen der hohen Durchimpfungsrate zurück.
Schule als Infektionstreiber
Ganz generell entpuppen sich in ganz Österreich Schulen, so der Tenor der meisten Ländervertreter in der Kommissionssitzung, als Infektionstreiber. In der Steiermark sind 25 Prozent der Betroffenen unter 25. Der bundesweite Altersdurchschnitt der Corona-Infizierten liegt derzeit bei 39.
Intensivpatient: Burgenland klopft bei Steirern an
Düster sehen auch die Prognosen für die Intensivstationen aus. Nicht nur in der Ostregion, auch in der Steiermark, Kärnten und den anderen Bundesländern werden sich „in den nächsten zwei bis vier Wochen“ die Intensivstationen füllen. Wien, Burgenland und Niederösterreicher „stehen vor ihrem bisherigen Höchststand.“ Wien und das Burgenland liegen bereits „an bzw. über der systemkritischen Auslastungsgrenze.“ Niederösterreich ist den beiden anderen Bundesländern dicht auf den Fersen.
Der stärkste Anstieg wird für Wien prognostiziert (von 168 auf 260), wobei der bisherige Höchststand von November um 100 überschritten werden dürfte. Auch in Oberösterreich spitzt sich die Lage zu. Das Burgenland hat bereits in der Steiermark und in Vorarlberg angeklopft, ob beide Bundesländer nicht Intensivpatienten übernehmen könnten. Der Impffortschritt bei den 65- bis 79-Jährigen wird als zu gering eingeschätzt, um einen nachhaltigen Einfluss auf das Infektionsgeschehen und den Bettenbelag auf Intensiv- und Normalstationen zu haben.
Lockdown bald in ganz Österreich?
Generell empfiehlt die Kommission die Ausdehnung des Lockdowns auf alle Bundesländer mit einer Inzidenz über 200, also Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Steiermark und Kärnten liegen aktuell knapp unter 200. Damit sollten „ähnliche Auslastungssituationen wie in den östlichen Bundesländern vermieden“ werden. Dies vor allem vor dem Hintergrund der anstehenden feiertagsbedingten Kontakthäufungen.
Aus Sicht der Corona-Kommission reiche die vorgesehene „Osterruhe“ in den östlichen Bundesländern „nicht aus, um das Verbreitungsrisiko nachhaltig zu reduzieren. Daher sind für die Zeit danach zusätzliche mobilitäts- und kontaktreduzierende Maßnahmen auch für die übrigen Bundesländer vorzubereiten.“