Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Montagabend in der Zeit im Bild 2 zwar nicht wörtlich, aber implizit einbekannt, dass er während des Covid-Maßnahmengipfels angesichts steigender Inzidenzzahlen auf härtere Maßnahmen gedrängt hatte, aber am Widerstand aus den Bundesländern und auch aus der Bundesregierung gescheitert war: "Als Gesundheitsminister steht man oft allein auf weiter Flur", philosophierte Anschober auf die Frage, warum angesichts der steigenden Zahlen nicht neuerliche Einschränkungen verordnet werden.
Es würde nichts bringen, wenn er "ohne Rückhalt in Ländern und Regierung" Maßnahmen verkünden würde, so Anschober: Er setze auf breiten Konsens, und darauf, dass vor allem für die Ostregion Wien-Niederösterreich-Burgenland, wo schon jetzt die Intensivbetten knapp würden, beim folgenden Gipfel die Landeshauptleute noch weiteren Maßnahmen zustimmen würden. "Ich dränge, ich drücke, ich fordere alles, was in meiner Kraft steht."
Immerhin sei es gelungen, weitergehende Öffnungsschritte - wie just von den Landeschefs dieser Länder gefordert - zu verhindern. Der Minister stellte außerdem in den Raum, gemeinsam mit Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) härter gegen Maskenverweigerer bei Demos vorgehen zu wollen.
Kommentar
Georg Renner