Ab heute, Freitag, wird an den Schulen dreimal wöchentlich per anterio-nasalem Schnelltest auf eine Covid-19-Infektion untersucht. Mit Tests am Montag, Mittwoch und Freitag wird unter der Woche damit alle 48 Stunden in der Nase gebohrt.
Damit werden an den Schulen wöchentlich rund zwei Millionen Antigen-Selbsttests durchgeführt, so das Bildungsministerium in einer Aussendung. Unterdessen sind sich Experten uneins über eine mögliche Verlängerung der Osterferien.
"Wir streben einen möglichst sicheren Schulbetrieb an und
intensivieren unsere Anstrengungen", so Bildungsminister Heinz
Faßmann (ÖVP). "Infektiöse Kinder werden durch die hohe Frequenz der Testungen noch besser gefunden und schnell aus dem System genommen."
Nach wie vor unklar ist der Schulbetrieb nach Ostern. Hier soll
es am Montag gemeinsam mit anderen Bereichen eine Entscheidung
geben. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner meinte im Ö1-Morgenjournal, dass man angesichts der drohenden Überlastung der Intensivstationen nichts ausschließen könne. Allerdings müssten Schulen und Kindergärten das "letzte Mittel sein, das man zum Gegensteuern verwendet".
Der Epidemiologe Gerald Gartlehner würde angesichts der hohen Infektionszahlen eine Verlängerung der Osterferien um eine Woche befürworten. Damit könnte man das Infektionsgeschehen abbremsen, ohne dass zu viel Unterricht verloren ginge.
"Wir sehen wirklich, dass es in den Schulen zu vermehrten Infektionen kommt. Das ist wahrscheinlich aufgrund der britischen Variante", so der Experte für Evidenzbasierte Medizin von der Donau-Universität Krems in der ZiB 2 am Donnerstagabend. Man müsse sich zwar um die Kinder wenig Sorgen machen, da diese eine Sars-CoV-2-Infektion meist sehr gut überstehen. Sie würden aber die Infektionen auch zu den älteren Bevölkerungsschichten tragen.
Elternvertreter protestieren gegen Unterrichtsentfall
Dass das Infektionsgeschehen an Schulen trotz der geltenden Schutzmaßnahmen - regelmäßige Antigenschnelltests, Schichtbetrieb bei den über-14-Jährigen, Masken- bzw. FFP2-Maskenpflicht für die Älteren - zunimmt, liegt laut Gartlehner an einer vermutlich nicht optimalen Umsetzung vor Ort. Er sei auch nach wie vor nicht von der Aussagekraft der eingesetzten "Nasenbohrer"-Tests überzeugt. "Es ist besser als kein Test, aber ich glaube, man sollte wahrscheinlich auf andere, treffsichere Tests in der Zukunft umstellen."
Anders der Simulationsexperte Niki Popper: Er würde die Schulen nach Ostern öffnen - eben weil dort mit dreimal wöchentlich durchgeführten Tests breite Screenings möglich seien, so Popper zur APA. Das wäre allemal besser, als die Kinder und Jugendlichen ungetestet zu lassen.
Elternvertreter protestieren unterdessen gegen einen möglichen Unterrichtsentfall nach Ostern. Sollte dies tatsächlich umgesetzt werden, müsse stattdessen an den Schulen an allen Wochentagen Lernunterstützung und Betreuung angeboten werden, hieß es in einer Aussendung des Dachverbands der Elternverbände an den Pflichtschulen. Lehrer wiederum müssten die ausgefallenen Stunden dann im August, in einer für die Schüler freiwilligen Sommerschule, "nachunterrichten".