Mehrere hundert Jugendliche haben am Samstagnachmittag am Ring in der Wiener Innenstadt gegen Abschiebungen demonstriert. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen solle künftig in den Vordergrund gestellt werden und Kinder und Jugendliche in Ausbildung dürften nicht einfach abgeschoben werden, hieß es im Aufruf zur Kundgebung. Laut Polizei wurden die Corona-Maßnahmen gut eingehalten, die Demonstration verlief friedlich.
"Liebe Regierung, Abschiebungen von Kindern sind NIE okay!", war etwa auf Transparenten zu lesen. Die Polizei sprach gegenüber der APA von rund 400 Teilnehmern. Mit der Einhaltung der Corona-Maßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz gab es demnach keine Probleme.
Der Fall Tina
Anlass für die Kundgebung sind die Abschiebungen von drei Schülerinnen und ihren Familien nach Georgien und Armenien. In der Öffentlichkeit besonders diskutiert wird der Fall der zwölfjährigen Tina. Für Wilfried Embacher, den Anwalt der abgeschobenen Familie, ist es laut "Kleine Zeitung" und "profil" denkbar, dass man versucht, das Mädchen per Antrag auf ein Schülervisum zurück nach Österreich zu bringen. Eine Familie, wo die Schülerin dann unterkommen könnte, stünde bereit, sagte Embacher.
Insgesamt waren für Samstag in Wien gut ein Dutzend Demonstrationen zu den unterschiedlichsten Themen angemeldet. Besondere Vorkommnisse gab es dabei bis zum frühen Nachmittag nicht, hieß es seitens der Polizei zur APA.
Am Sonntag dürften wieder Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen im Fokus stehen. Insgesamt sind in Wien sieben Kundgebungen angemeldet worden, darunter eine mit rund 1.800 Kraftfahrzeugen und zahlreichen Fahrrädern auf der Ringstraße zum Thema "Das Recht zu Demonstrieren - Grundrecht - Versammlungsfreiheit". Neu dazugekommen ist eine Standkundgebung "Pro Demokratiereform" um 15 Uhr am Maria-Theresien-Platz. Ebendort wollen sich offenbar am Sonntag um 14.00 Uhr Corona-Gegner unter dem Deckmantel eines "Faschingsumzugs" bzw. Spaziergangs treffen - bei der Polizei ist das allerdings nicht angemeldet. Die Wiener Polizei sei aber jedenfalls "auf alle Eventualitäten vorbereitet", hieß es zur APA.