In einer Videokonferenz mit den Landeshauptleuten stimmte sich die Bundesregierung am Montag über die Corona-Impfstrategie ab. Ursprünglich soll der Plan der Regierung vorgesehen haben, staatsnahe Betriebe wie den ORF, die ÖBB, den Verbund oder Großbanken bei der Impfung vorzuziehen.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz stellte tausenden Mitarbeitern und ihren Familien rund um Weihnachten eine baldige Impfung bereits in Aussicht.
Laut einem Protokoll der Sitzung, das von der Plattform "Zackzack" und der "Krone" veröffentlicht wurde, wehrten sich allerdings die Landeshauptleute gegen diesen Plan. Allen voran Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Sie machte der Regierung klar, dass sie sich an fixe Altersgruppen halten will. Jede Debatte darüber, welche Berufsgruppe wichtiger wäre, lehnte sie ab.
Kurz: "Da holt uns der Teufel"
Auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hielt nichts von einer Bevorzugung: "Diese Diskussion gehört sofort abgestellt." Kurz soll daraufhin eingelenkt haben. "Da holt uns der Teufel", wird er zitiert. Eine Priorisierung dieser Betriebe sei "politischer Selbstmord".
Nun sollen doch die über 80-Jährigen zuerst geimpft werden, danach die über 65-Jährigen. In weiterer Folge würden anschließend die Polizei, das Bundesheer so wie Pädagoginnen und Pädagogen an die Reihe kommen. Wann die einzelnen Gruppen geimpft werden, ist davon abhängig, wann entsprechend Impfstoff zur Verfügung steht. Laut dem veröffentlichten Protokoll hätte aber auch Kurz am Montag nicht sagen können, wie viel Impfstoff in den nächsten Wochen in Österreich verfügbar sein wird.
Kritik zum vorschnellen Impfplan der Bundesregierung kommt dazu auch aus Salzburg. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) meint: "Wir haben gewarnt, nicht am Anfang alles auf Teufel komm raus zu verimpfen, weil wir an die Zweitimpfung denken müssen. Wir haben zwar zu Beginn auch alles verimpft, sind dann aber schnell in die Planung übergegangen, um genügend Reserven zu haben."