Ab dem 25. Jänner dürfen Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule zurückkehren. Das verkündete Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch.
Unterricht soll aber unter strengen Auflagen stattfinden und im Schichtbetrieb, um die Schüleranzahl in den Klassen massiv zu reduzieren. Angesichts der Corona-Mutation sei man alarmiert, so Faßmann. Trotzdem wolle man die Öffnung ermöglichen, "wenn alles gut geht und weiter so voran schreitet, wie bisher", so Faßmann.
Die Klassen sollen ausgedünnt werden, indem sie etwa wie im Frühjahr in zwei Gruppen geteilt und im Wechsel vor Ort unterrichtet werden können. Details zu den Schulöffnungen werden noch mit den Bildungsdirektionen besprochen. Das werde laut Faßmann auch mit den Schulen "in einem gewissen Sinn autonom ausgehandelt".
Die Modelle seien außerdem abhängig von den Infektionszahlen sowie weiteren Parametern wie den Zahlen der Hospitalisierung, der Auslastung der Intensivbetten etc. Klar sei, dass man bei der Entscheidung über eine Öffnung der Schulen neben der Gesundheit auch andere Güter wie das Recht auf Bildung oder ein soziales Gefüge berücksichtigen muss, so Faßmann. "Man kann auf eine Gesellschaft keinen Betondeckel legen und sagen: Alles muss jetzt in eine Distanz gehen ohne Interaktion zueinander", sagte er in Richtung von Experten, die angesichts der aktuellen Lage der Pandemie und dem Auftreten der britischen Mutation vor einer Öffnung der Schulen warnen.
Schulen bleiben zu, falls Lockdown verlängert wird
"Die Zeit ist leider sehr, sehr unsicher und daher gibt es auch noch eine gewisse Unsicherheit in den Entscheidungen", sagt Faßmann: "Aber der 25. ist sicher." In der Mittags-"ZIB" schränkte Faßmann dann allerdings ein, dass dies im Falle einer Verlängerung des allgemeinen Lockdown nicht gelte. "Wenn es ein genereller Lockdown ist, mit all den Branchen und gesellschaftlichen Aktivitäten, dann kann sich natürlich die Schule nicht exkludieren, sondern ist ein Teil eines Lockdowns."
Eine Verlängerung des Fernunterrichts bis zu den Semesterferien, über die zuletzt spekuliert wurde, ist damit vorerst vom Tisch. Auch die Oberstufenschüler, die seit den Herbstferien Distance Learning am Stundenplan hatten, dürfen ab 25. Jänner wieder zumindest im Schichtbetrieb in die Klassen. Jeder Präsenztag sei wichtig, um das Semester noch abschließen zu können, betonte man im Bildungsressort.
Für Schüler in Wien und Niederösterreich bedeutet die Verlängerung des Distance Learning, dass sie nur noch eine Woche Präsenzunterricht haben, bevor sie mit 1. Februar in die einwöchigen Semesterferien starten. Etwas mehr Unterrichtstage im Klassenzimmer gibt es in den anderen Bundesländern, wo die Ferien erst mit 8. Februar (Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) bzw. 15. Februar (Oberösterreich, Steiermark) beginnen.
Selbsttests für Schüler und Lehrpersonal
Wie schon zuletzt gilt abseits der Volksschulen eine Maskenpflicht im Unterricht. Außerdem verweist man im Ministerium auf die Corona-Selbsttests, die Schüler und Lehrer einmal pro Woche machen sollen. Das Testen erfolgt allerdings freiwillig. Ob die Tests, wie von Faßmann angekündigt, zu Hause abgenommen werden sollen, ist noch nicht im Detail geklärt. Beim Grünen Regierungspartner gab es Widerstand gegen diese "nicht sehr vertrauensbildende" Idee, wie es heißt.
Veronika Dolna