1 Worum geht es bei dieser App nun genau?
Die vom Roten Kreuz entwickelte „Stopp Corona App“ soll beim Rückverfolgen von Kontakten zu mit Corona infizierten Personen helfen und jene warnen, die mit ihnen Kontakt hatten. So sollen Neuansteckungen eingedämmt werden.
2 Und wie funktioniert das genau?
Damit die App funktioniert, braucht sie Bluetooth. Ist diese Funktion aktiviert, werden alle Kontakte, die näher als eineinhalb Meter waren und länger als 15 Minuten gedauert haben, aufgezeichnet – mittels „digitalem Handschlag“. Wer positiv getestet wird, meldet das der App, die eine Warnung an alle Kontakte verschickt, die in den Tagen zuvor aufgezeichnet wurden. Wer den Alarm bekommt, wird aufgefordert, sich in Selbstisolation zu begeben.
In den Folgetagen können mögliche Symptome mittels Fragebogen im Auge behalten werden. Außer dem Aktivieren der Bluetooth-Funktion braucht es für den Handschlag keine Eingaben, die App operiert im Hintergrund.
3 Wie hole ich mir diese App aufs Handy?
Die Applikation kann – je nach Betriebssystem des eigenen Handys – im Google Play Store oder im App Store heruntergeladen werden. Dazu einfach den Namen der App im Suchfeld eingeben. Die Installation selbst dauert eine Minute. Laut Gerry Foitik, dem Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, habe man mit der App bereits sechs bis acht Prozent an Neuansteckungen vermeiden können. Aber: „Das ist nicht genug.“
4 Wie viele haben sie schon installiert?
Laut Gesundheitsministerium haben 1,25 Millionen Menschen im Land die App heruntergeladen, „ein paar Hunderttausend“ sollen in den nächsten Wochen laut Minister Rudolf Anschober dazukommen. Um dies zu erreichen, setzt man auch auf prominente Befürworter. In Form von Videobotschaften sprach sich Schauspieler Harald Krassnitzer für die Nutzung der App aus, die „nicht weh“ tut.
Ebenso wie Teamchef Franco Foda, der an den Teamgeist appellierte und die Moderatorin Barbara Stöckl, die nach anfänglicher Skepsis nun von der App überzeugt sei. Digital-Expertin Ingrid Brodnig betonte, dass sie sich den hohen Grad an Datenschutz der App auch für andere Anwendungen wünsche.
5 Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Vor allem beim Start der App wurden hier zahlreiche Bedenken geäußert. Doch inzwischen haben die führenden IT-Experten des Landes der App grünes Licht gegeben, auch, weil die App die Kontrakte anonymisiert und möglichst wenig Daten sammelt und speichert. Bei der Nutzung müssen auch keine personenspezifischen Daten angegeben werden. Rückschlüsse auf die Bewegungen der Nutzer könne man ebenfalls nicht ziehen, heißt es von Seite des Roten Kreuzes.
6 Brauche ich die App überhaupt noch, wenn es ohnehin bald eine Impfung gibt?
Bis die Impfung für alle da ist, wird es wohl noch etwas dauern. Um schon zuvor Lockerungen für das tägliche Leben möglich zu machen, sei die App essenziell. Zudem wird die Applikation wichtig sein, wenn die Menschen wieder zu reisen beginnen. Laut Foitik werde die App mit jenen aus anderen EU-Ländern kompatibel sein, um auch dort über Kontakte informieren zu können.