Die Torte mit der Aufschrift „HC ist back“, die im kleinen, mit Luftballons gefüllten Wahlparty-Raum im Büro des „Team HC Strache“ steht, bleibt an diesem Abend unangeschnitten. Und auch der Auftritt von Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache vor einer Handvoll unmaskierter und eng beisammen stehender Unterstützer bleibt aus. Denn ihm ist am Wahlabend nicht zum Feiern zumute.

Strache, den Ibiza-Video und Spesenaffäre Vizekanzler- und Parteichefposten gekostet hatten, steht nach fast drei Jahrzehnten in der Politik vor den Scherben seiner Karriere. Der Versuch einer Rückkehr über den Wiener Gemeinderat dürfte gescheitert sein, auch die Auszählung der Briefwahlkarten wird daran wohl nichts ändern.

"Bußetun"

Den Grund für das Abschneiden weit unter dem von ihm prophezeiten zweistelligen Ergebnis hat Strache schon am Wahlabend gefunden: Anpatzungen durch die Medien und seine Ex-Partei, die ihn verraten habe. Nachfolger Dominik Nepp attestiert ihm wenig später fehlende Bereitschaft zum „Bußetun“.

Die abtrünnig gewordenen FPÖ-Mandatare, die auf Strache gesetzt hatten, geben sich desillusioniert. „Ich habe ja Gott sei Dank ein Unternehmen und nicht mehr so lange bis zur Pension“, sagt Klubchef und Listenmitbegründer Karl Baron. Wie es mit der Partei weitergeht, ist unklar.