Der Wiener FPÖ-Klubchef Anton Mahdalik sieht den Grund für den laut erster Trendprognose massiven Absturz seiner Partei auf 10 Prozent vor allem beim früheren Parteichef Heinz-Christian Strache. "Da wurde viel Vertrauen verspielt", verwies Mahdalik gegenüber der APA auf die Ibiza- und Spesenaffäre des Ex-Vizekanzlers. "Dafür kann die aktuelle Parteiführung gar nichts."
Mahdalik erwartet sich insofern auch keine Obmann-Debatte. "Dominik Nepp hat einen Wahlkampf aus einem Guss geführt." Es habe zuletzt "einen nicht viel schwereren Job" gegeben, als nach den Skandalen Straches die FPÖ zu führen, sagte der Klubobmann.
Die Themenlage sei außerdem nicht gerade im Sinne der FPÖ gelegen. "Corona spielt den Regierenden in die Hände", so Mahdaliks Analyse. Außerdem habe es 2015, als die FPÖ mehr als 30 Prozent hatte, die große Flüchtlingsbewegung gegeben.
Enttäuscht zeigte sich auch FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf. Größter Verlierer sei aber nicht die FPÖ, sondern die Wienerinnen und Wiener. Als Gründe für die Verluste machte Stumpf im ORF das Schüren von Angst durch die Bundesregierung im Zuge der Corona-Pandemie und das Antreten von Ex-Parteichef Strache mit einer eigenen Liste aus. Auch für Stumpf war Dominik Nepp "der beste Spitzenkandidat" und "der beste Mann zu richtigen Zeit am richtigen Ort". Auch die Themen der FPÖ seien die richtigen gewesen.