Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sieht sich aktuell mit Kritik über lange Wartezeiten auf Corona-Tests und deren Ergebnisse konfrontiert. Dass die Regierung hier "geschlafen" habe, bestritt der Minister im Ö1-"Mittagsjournal" jedoch. Die Landeshauptleute haben ihm bereits im August, nachdem er dringend an sie appelliert habe, versprochen, Personal für Testungen aufzustellen. "Manche haben das gemacht, andere aber nicht."
In Wien sei die Lage derzeit besonders erst, hier müsse man handeln und "massiv Geld in die Hand nehmen". Tagelange Wartezeiten auf Tests und Ergebnisse dürfen "nicht passieren", so Anschober. Es sei nun an den Ländern, mehr Personal aufzustellen.
Zudem sei es nun das Ziel der Regierung, Abstriche bei Hausärzten zu ermöglichen. Daran sei man im Frühling gescheitert, weil es damals nicht ausreichend Schutzkleidung gegeben habe. Dies solle nun bundesweit ermöglicht werden.
"Gewinnen und verlieren gemeinsam"
Bei der Bevölkerung ortete Anschober in den vergangenen Tagen eine "umfassende Trendwende". Diese mache nun wieder immer stärker mit und übernehme wieder Mitverantwortung. Auch das Ausbruchsgeschehen am Samstag zeige, dass punktgenau die richtigen Maßnahmen gesetzt worden sein. Anschober: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Verantwortungsgefühl der Bevölkerung bald wieder wie im Frühling ist und wir damit die Pandemie weiter unter Kontrolle halten können."
Angesprochen auf Kritik an Projekten wie der Corona-App und der -Ampel, die aus seinem Ministerium kamen, bestritt Anschober, dass der Koalitionspartner ÖVP sein Ministerium scheitern sehen wolle. "Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam."