In Österreich hat die Lage auf Lesbos erneut die Frage des Umgangs mit Migranten ins Zentrum der Diskussion gestellt: Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte in der Nacht auf Donnerstag erklärt, Österreich werde etwa Zelte und Decken beisteuern, um Griechenland bei der Versorgung zu unterstützen – eine Aufnahme von Migranten nach Österreich lehnt Schallenberg aber ab: „Das Geschrei nach Verteilung kann nicht die Lösung sein“.
Anders sehen das sowohl der Koalitionspartner der ÖVP, die Grünen – Abgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic will sogar selbst auf Lesbos reisen, um auf die Situation aufmerksam zu machen – als auch die Opposition: Die Neos protestierten am Donnerstag mit hundert Sesseln mit Plüschtieren vor dem Außenministerium, „Wer Kinder verkommen lassen will, vergeht sich an den Werten Österreichs und Europas“ erklärt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
Auch der Bundespräsident meldete sich zu Wort: „Besonders Kinder ohne Eltern brauchen jetzt unsere Hilfe. Europa und Österreich haben, da bin ich zuversichtlich, die Größe und Menschlichkeit jetzt das Richtige zu tun“, so Alexander Van der Bellen.
Innenminister Karl Nehammer verurteilt die Brandlegung hingegen scharf: "„Wir können es als Europa nicht akzeptieren, wenn einige Migranten bewusst in Lagern Feuer legen und damit Menschenleben in Gefahr bringen." Gewaltbereite Migranten dürfen laut Minister keine Zukunftschance in Europa haben. "Wer unsere Hilfsbereitschaft mit Füßen tritt, kann nicht mit Schutz in Europa rechnen.“