Der ehemalige FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat Abschriften aus dem Ibiza-Video veröffentlicht. Möglich wurde dies, da ihm als Beschuldigter Akteneinsicht in das Beweismaterial der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gewährt wurde. Neue Erkenntnisse gibt es nicht, Strache wählte vorzugsweise entlastende Passagen aus, um Korruptionsvorwürfe zu entkräften.
Veröffentlicht wurden die Transkriptionen des Videomaterials von Straches Anwalt. Dieser betonte am Freitag in einer Aussendung ein weiteres Mal, dass durch die Veröffentlichung der Ausschnitte des Ibiza-Videos durch Medien bewusst ein falsches Bild des Abends auf Ibiza gezeichnet worden sei. So habe Strache immer wieder rechtswidrige Angebote des Lockvogels entschieden zurückgewiesen und auch eine Privatisierung des österreichischen Wassers kategorisch abgelehnt.
Angebote abgelehnt
Aus der Einsichtnahme in die Videoausschnitte und den bisher von der WKStA transkribierten Teilen werde ersichtlich, dass die vermeintliche Oligarchin sowie deren angeblicher Vertrauter Julian H. versucht hätten, mit hohen Summen - teilweise sei von 270 Mio. Euro die Rede - Strache zu rechtswidrigen Handlungen zu verleiten. Dieser habe dies Angebote aber "entschieden und konsequent" abgelehnt, schreibt der Rechtsanwalt.
Laut dem Transkript soll Strache etwa betont haben: "Es gibt bei mir nur ganz korrekte Ebenen, alles was in meinem Leben heut angegriffen wird, ist korrekt. Ja? Und ich, es gibt bei mir keine Selbstbereicherung oder sonstige Scheißgeschichten, das gibt es nicht. Ja? Sondern es gibt Interesse, was wollen wir politisch, wohin wollen wir politisch, was hat die Bevölkerung, was hat der Steuerzahler davon und wenn dann ein Unternehmer einen Profit hat, soll's mir recht sein, wenn's ins Konzept passt."
Auch Gegenleistungen hat Strache nach dem von seinem Anwalt veröffentlichten Text abgelehnt. Zum Thema Wasserprivatisierung veröffentlichte dieser nur zusammenhanglose Sätze des ehemaligen Vizekanzler, wie etwa: "Wasser ist das weiße Gold" und "Eine Privatisierung des Wassers ist undenkbar". Neben der verfassungsrechtlichen Verankerung ist ihm demnach auch "eine staatliche Struktur, wo du Wasser verkaufst" vorgeschwebt.