Heinz-Christian Strache hat zwar seine öffentliche Stellungnahme zur - im Vorfeld der Wien-Wahl diskutierten - Wohnsitzfrage abgesagt. Aber im "oe24.TV"-Interview erklärte er, dass er in Wien den Hauptwohnsitz habe, in Niederösterreich nur einen Nebenwohnsitz. In Klosterneuburg verbringe er nur am Wochenende zwei Tage mit seiner Familie.
"Ich wohne immer in Wien"
Unter der Woche übernachte er "selbstverständlich" in Wien, sagte Strache laut "Österreich"-Aussendung. "Ich wohne immer in Wien", verwies er auf Geburt, Kindergarten, Schule und Ausbildung. "Aus Sicherheitsgründen" haben er nicht jede Wohnung als Hauptwohnsitz angemeldet gehabt. Im März habe er für die Kandidatur mit dem "Team HC Strache" bei der Gemeinderatswahl den Wohnsitz in Wien-Landstraße "sichergestellt", als seine Mutter ins Pflegeheim musste.
Straches Mutter hatte nämlich laut einem Aktenvermerk zu den Casinos-Ermittlungen aus 2019 angegeben, ihr Sohn wohne "seit mindestens 19 Jahren" nicht mehr in der Landstraßer Wohnung - in der bei der Hausdurchsuchung auch keine persönlichen Gegenstände des früheren FPÖ-Chefs gefunden wurden.
Strache muss Wohnsituation beweisen
Die Frage, wo Strache denn nun tatsächlich lebt, wurde virulent, weil die Kleinpartei" Wandel" eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht hat. In dieser wird angezweifelt, dass er tatsächlich seinen Lebensmittelpunkt an seinem gemeldeten Hauptwohnsitz in Wien-Landstraße hat. Es wird vielmehr vermutet, dass er mit seiner Familie bei Klosterneuburg in Niederösterreich lebt. Die für Wahlen zuständige Magistratsabteilung 62 hat deshalb ein Prüfverfahren eingeleitet, in dem Strache Beweise für seine Wohnsituation vorlegen muss.