Im Herbst sollen die Schulen grundsätzlich im Normalbetrieb starten - wenn es die Corona-Infektionslage zulasse. Das betonte erneut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Donnerstag im Unterrichtsausschuss des Nationalrats. Bei Verdachtsfällen soll an Schulen mittels der neuen Gurgelwasser-Methode getestet werden.
Im Ministerium diskutiere man mit Experten derzeit diverse Szenarien. Am realistischsten sei derzeit jenes mit lokalen Corona-Ausbrüchen, so Faßmann. Die Gurgelwasser-Methode wird derzeit etwa in Wien an Schulen erprobt.
Vorteil: Während die Entnahme eines Nasen-Rachen-Abstriches für den PCR-Test zum Nachweis des Virus mittels Wattestäbchen über die Nase vor allem für Kinder unangenehm ist, muss mit der neuen Methode nur rund eine Minute gegurgelt werden. Proben mehrerer Schüler werden zu sogenannten Pools zusammengefasst. Die einzelnen Proben werden nur dann durchanalysiert, wenn der zusammengefasste Test positiv ausfällt.
Quarantäne für betroffene Klassen
Auf begrenzte Infektionsfälle soll dann (wie schon jetzt) mit einer Quarantäne für die betroffene Klasse reagiert werden, bei mehreren betroffenen Klassen eventuell für die ganze Schule usw., hatte Faßmann zuletzt wiederholt betont. Im Notfall werde es wieder einen Schichtbetrieb oder Distance Learning geben, meinte er im Ausschuss.
Kritik an Oberösterreich
Faßmann äußerte sich Donnerstagabend kritisch über die großflächigen Schulschließungen in einigen oberösterreichischen Bezirken nach Ausbruch von Corona-Clustern. Er will "im Herbst differenzierter vorgehen" und zuerst nur Klassen und einzelne Schulen schließen. Er halte so große Schulschließungen mit 90.000 Schülern für nicht opportun, sagte Faßmann in der "ZiB2". Ab Freitag sind in Oberösterreich 287 Schulen, 154 Krabbelstuben, 266 Kindergärten sowie 108 Horte mit 81.000 Schülerinnen und Schülern, 21.200 Kindern in Kindergärten und Krippen sowie 9.600 Hortkindern in fünf Bezirken geschlossen.