Die erste Welle der Corona-Infektionen hat den Höhepunkt überschritten, mit ersten Lockerungsschritten, der Öffnung nach dem Lockdown, wurde begonnen.
Nun besteht große Sorge über die weitere Entwicklung, eine allfällige zweite Corona-Welle. Wie sehen die Maßnahmen aus, die darauf abzielen, Infizierte zu isolieren und eine abermalige Explosion der Zahl der Erkrankten zu verhindern?
Darüber informierten heute Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Zentraler Schwerpunkt in den kommenden Wochen werde die Testung aller Mitarbeiter und Bewohner in den Alten- und Pflegeheimen sein - 130.000 Menschen in ganz Österreich. Anschober: "Das ist der Bereich mit dem größten Risiko, in ganz Europa. Die Sterblichkeit durch Corona ist stark gestiegen.
Entscheidend in den kommenden Wochen sei die Sicherung bei der Öffnung, dass also die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, sowie die Kontrolle durch ständige Messungen und die effiziente Abgrenzung infizierter Personen. Österreich führe schon jetzt mehr Tests durch als die meisten anderen europäischen Länder. Nur die Schweiz und zuletzt Deutschland lägen voran. Die Tests im Gesundheitsbereich und im Handel laufen, zusätzliche Random-Analysen nach Art der ersten Umfrage würden von Wissenschaftsminister Heinz Faßmann geplant.
Polizei ermittelt Kontakte
Beim Kontaktpersonen-Management werde jetzt die Polizei die Bezirksverwaltungsbehörden unterstützen, kündigte Nehammer an. "Jetzt zählt die Geschwindigkeit." Sobald es neue Verdachtsfälle gebe, würden Befragungsspezialisten der Polizei dabei unterstützen, Kontakte zu ermitteln, Bewegungsmuster zu analysieren und Betroffene zu informieren. Die Polizei sei Partner., "der Sicherungshebel, der umgelegt wird, um neue Infektionsketten rasch zu durchbrechen."
Zum Teil habe man das bisher schon praktiziert. Nehammer nannte das Beispiel eines Betriebes in Oberösterreich, wo es zwei Infektionen gegeben habe und eine weitere Ausbreitung durch das schnelle Eingreifen verhindert werden konnte.
Man agiere dabei immer im Auftrag der Gesundheitsbehörden und nehme den Kontakt mit der infizierten Person auf, um Kontakte und Wege zu ermitteln.
Anschober ergänzte, jede Landessanitätsdirektion werde für sich entscheiden, ob dieses Angebot der Polizei angeboten werde. Nehammer betonte, es müsse jeweils auch die Rechtsgrundlage dafür geschaffen werden.