An den Hochschulen wird der Betrieb wie angekündigt stufenweise wieder hochgefahren. Zwar wird der Vorlesungsbetrieb bis Ende Juni nur online stattfinden. Die Durchführung von Prüfungen solle aber gewährleistet werden, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Auch der Forschungs- und Bibliotheksbetrieb soll wieder langsam anlaufen.
Er habe die Rektoren der Unis bzw. die Geschäftsführer der Fachhochschulen (FH) um eine Konzeption des weiteren Vorgehens ersucht, so Faßmann. Mündliche Prüfungen könnten etwa mit kleineren Kommissionen stattfinden, auch für schriftliche Klausuren werde es unter Einhaltung der Hygieneauflagen Lösungen geben. Die Universitäten seien auch zu einer Öffnung in den Sommermonaten bereit.
Nur Ausleihe
Demnächst sollen auch die Uni-Bibliotheken wieder geöffnet werden. Dies betrifft aber nur das Ausleihen von Büchern, nicht die Lesesäle.
Die Universitätenkonferenz (uniko) begrüßt die stufenweise Rückkehr aus dem derzeitigen Notfallmodus. Den Unis sei es dabei besonders wichtig, dass sie weiter den Lehrbetrieb in ihrer Autonomie gestalten können, so Präsidentin Sabine Seidler gegenüber der APA. Dabei werde auch die Möglichkeit der Ausdehnung der Lehre auf die Sommermonate eine Rolle spielen. "Die Universitäten werden selbstverständlich die Einhaltung der Verhaltensregeln und Sicherheitsbestimmungen, angepasst an die Notwendigkeiten des Lehrbetriebs, beachten", betont Seidler. Auch bei der Abhaltung der Prüfungen würden die Auflagen für nichtdigitale Formate dementsprechend umgesetzt.
Nicht zufrieden ist dagegen die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH). "Es braucht endlich große Lösungen", so Vorsitzende Adrijana Novakovic in einer Aussendung. Erste kleine Lockerungen seien zwar schön und gut. "Die wichtigen Antworten ist uns das Ministerium aber immer noch schuldig. Wo bleibt die Regelung zur Rückerstattung der Studiengebühren? Die Studierenden können nicht länger warten."