2.893 Anzeigen gegen Menschen, die sich nicht an die strikten Ausgangsbeschränkungen halten, verzeichnet die Polizei bisher - ein sprunghafter Anstieg übers Wochenende, am Freitag hatte man noch bei einigen hundert Anzeigen gehalten. Grund dürften unter anderem "Corona-Parties" sein, wie sie etwa die steirische Polizei am Samstagabend in Heiligenkreuz am Waasen aufgelöst hatte.
"95 Prozent der Bevölkerung kooperieren sensationell, fünf Prozent haben noch nicht verstanden, dass jeder Leben retten kann", sagt Innenminister Karl Nehammer im ö1-Morgenjournal am Montag. Die Polizei werde konsequent gegen jeden vorgehen, der sich nicht an die Ausgangsbeschränkungen hält - es drohen Strafen von bis zu 3.600 Euro.
Nach der Verordnung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist es - zunächst bis 13. April - grundsätzlich verboten, den öffentlichen Raum zu betreten. Allerdings sind unter anderem Ausgänge allein oder mit im Haushalt lebenden Personen bzw Haustieren gestattet, solange im Freien ein Meter Abstand zu allen anderen eingehalten wird. Des weiteren sind alle Veranstaltungen (auch private Feiern fallen darunter) verboten.
Nehammer entschuldigt sich auch für teils zu scharfe Auslegungen der Regeln durch die Polizei: "Für uns war die Anfangssituation neu - auch für viele Polizisten vor Ort. Wir haben jetzt auch einen Standard, was abgemahnt wird und welche Durchsagen Einsatzfahrzeuge machen." In Wien hatte die Polizei vergangene Woche verlautet, "Ausgedehnte Familienausflüge, Picknicks, Radtouren behindern die behördlichen Versuche, Covid-19 wirksam einzudämmen".