Außenminister Alexander Schallenberg und Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech informierten am Sonntag über den aktuellen Stand der Rückholaktion von österreichischen Reisenden aus dem Ausland. 3.500 Österreicherinnen und Österreicher wurden bereit zurückgeholt. Tausende weitere warten noch.

Schallenberg warnt: "Es ist eine Notoperation, die es zeitlich nicht unbegrenzt geben wird. Jeden Tag werden Grenzen dicht gemacht, stellen Fluglininen den Betrieb ein oder schließen Flughäfen."

Er habe den Eindruck, dass manche den Ernst der Lage nicht erkennen, noch eine Trekking-Tour oder ein paar Strandtage einlegen wollen und sogar in den letzten Tagen noch neu zu einer Urlaubsreise aufgebrochen seien. "Das ist höchst fahrlässig und grenzt an völlig Unvernunft."

Gemeinsam mit dem größten Carrier, der AUA, aber auch in Kooperation mit Laudamotion und Level habe man ein Netz geknüpft, das die Betroffenen sicher nach Hause bringen soll. Und so geht es:

  • Alle Österreicher, die noch im Ausland sind, sollen sich beim Außenministerium registrieren. Auch jene, die derzeit noch nicht nach Hause kommen wollen.
  • Von Außenministerium und AUA wurde eine neue Plattform für Rückreisende entwickelt, heimflug.austrian.com, die ab heute zur Verfügung steht.
  • Österreicher, die beim Außenministerium registriert sind, erhalten eine Nachricht per SMS oder E-Mail, wenn ein neuer Flug nach Österreich zur Verfügung steht. Sie können diesen Flug dann über die Plattform heimflug.austrian.com buchen.
  • Für die Rückreise wird ein marktkonformer Selbstbehalt verrechnet.
  • Interessenten, die nicht zum Zug kommen, weil das Flugzeug schon ausgebucht sind, bekommen eine Verständigung und müssen auf die nächste Information warten.
  • Plätze, die frei bleiben, werden an Bürger anderer EU-Staaten vermittelt. Umgekehrt werden über die Plattform auch Flugplätze angeboten, die von anderen Fluglinine angeboten werden.

Schallenberg mahnte, keine Zeit zu verlieren: "Wenn Sie nach Hause wollen, beeilen Sie sich!"

Dank der Chinesen

AUA-Chef Alexis von Hoensbroech ergänzte, der letzte reguläre Flug sei schon am vergangenen Donnerstag erfolgt, es gebe nur noch Rückhol- und Frachtflüge, heute zum Beispiel zwei Flugzeuge, die mit 130 Tonnen Schutzbekleidung direkt aus China kämen. Schallenberg: "Kooperation und Hilfe in Notzeiten zahlt sich aus. Wir haben den Chinesen in der Krise geholfen, das kommt jetzt als Dank zurück. Wir alle profitieren von Hilfsbereitschaft und Knowhow der Chinesen, das sie notgedrungen angesammelt haben und uns zur Verfügung stellen."

Dank an die Mitarbeiter

Außenminister und AUA-Chef bedankten sich vor allem auch bei den Hunderten Mitarbeitern, die all dies möglich machten. "Die Crews fliegen ja alle freiwillig. Die Bereitschaft ist unglaublich groß. Danke dafür!" Auch die Mitarbeiter im Ministerium seien Tag und Nacht im Einsatz.