"Es ist über Nacht notwendig geworden, eine weitere Gemeinde unter Quarantäne zu stellen, nämlich die Gemeinde Heiligenblut in Kärnten", hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Wien erklärt. "Wir gehen sehr stark davon aus, dass es nicht nur ein Zentrum in Österreich gibt, sondern durchaus mehrere, wo es erste Ansteckungen mit Corona gegeben hat."
In den meisten Fällen seien die Ansteckungen ursprünglich auf direkten Kontakt zu Italienern zurückzuführen, was vor allem Touristengebiete betreffe. Es gebe zwar besondere Hotspots, aber es sei davon auszugehen, dass nicht nur diese Orte betroffen seien.
"Diese Krise wird für viele Menschen Krankheit, Leid und für einige auch den Tod bedeuten", daher müsse man jetzt alles tun, was notwendig sei, um eine Ausbreitung einzudämmen oder zumindest zu verlangsamen.
Aufforderung zur Selbstisolation
Neben den Orten Ischgl, Kappl, See, Galtür und St. Anton am Arlberg ist nun auch Heiligenblut isoliert. Wer seit 28. Februar in diesen Gemeinden war, müsse sich häuslich isolieren. "Das gilt auch für alle Menschen, die mit diesen Personen Kontakt hatten, insbesondere für Menschen, die mit diesen Personen zusammenleben oder viel zu tun haben." Diese Personen seien gefährdet, "ganz gleich, ob sie Symptome verspüren, oder nicht", betonte Kurz.
Kurz ersuchte, diesen Anordnungen des Gesundheits- und des Innenministers Folge zu leisten, um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Es gelte jetzt, insbesondere die älteren Menschen zu schützen, das habe oberste Priorität, sagte der Bundeskanzler.