Die ORF-Diskussionsrunde "Im Zentrum" hat am Sonntagabend keinen besonderen Fortschritt in der Frage gebracht, wie mit den Situationen an der türkisch-griechischen Grenze sowie auf griechischen Inseln umgegangen werden soll.
Die Diskussion war geprägt von Attacken von Ex-Innenminister Herbert Kickl (nunmehr Klubobmann der FPÖ) auf die türkis-grüne Koalition, vertreten durch Integrationsministerin Susanne Raab und die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer.
Kickl schlug unter anderem vor, die Regierung solle keine neuen Asylanträge mehr annehmen - diejenigen, die jetzt an die Grenzen Europas kämen, hätten ohnehin Schutz in der Türkei. Worauf Maurer ihm vorwarf, Menschenrechte zu verletzen. Kickls Konter: "Die Ursache ihres Frusts ist ihr Koalitionspartner, Frau Maurer".
Der blaue Klubobmann spielt damit auf die unterschiedlichen Positionen von türkis und grün in der Migrationsfrage an, die sich auch in der Diskussion abzeichneten: Raab betonte abermals, keine zusätzlichen Flüchtlinge aufnehmen zu wollen - Österreich habe genug Nachholbedarf bei der Integration von Menschen, die es bereits aufgenommen habe.
Maurer dagegen erklärte, Europa habe eine Verantwortung, menschenunwürdige Zustände zu beenden - und "wenn sich die Zustände auf den griechischen Inseln nicht bessern, haben wir die Verantwortung, Kinder aus dem Schlamm zu holen.“