Bruno Kreisky engagierte sich schon als Schüler für die Sozialdemokratische Partei und wurde 1936 im Sozialistenprozess wegen seiner politischen Tätigkeit vom „Ständestaat“ zu einem Jahr Kerker verurteilt. Kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 emigrierte er nach Schweden, um einer Verhaftung und/oder Ermordung zu entgehen.
Nach der Befreiung Österreichs war er zunächst in Schweden als Diplomat, dann ab 1953 in Wien als Staatssekretär und Juli 1959 – April 1966 als Außenminister in der österreichischen Außenpolitik tätig.
1967 übernahm er den Parteivorsitz der SPÖ (sie wurde nach der Nationalratswahl am 6. März 1966 Oppositionspartei). Bei der Wahl am 1. März 1970 erhielt die SPÖ 48,5 % der abgegebenen Stimmen.
Als Bundeskanzler regierte er daher zunächst mit einer von den Freiheitlichen tolerierten Minderheitsregierung; 1971, 1975 und 1979 erreichte er mit der SPÖ jeweils die absolute Mehrheit.
Bei der Nationalratswahl 1983 ging die SPÖ von der absoluten auf die relative Mehrheit zurück; Kreisky trat als Kanzler zurück und zog sich aus der Innenpolitik zurück. In der Sozialistischen Internationale blieb Kreisky, so lang es seine Gesundheit zuließ, weiterhin aktiv.
Wir lassen Bruno Kreisky aus drei Perspektiven für Sie lebendig werden:
- Für die Kleine Zeitung blickt Altbundespräsident Heinz Fischer zurück auf seine Zeit als Wegbegleiter von Bruno Kreisky, beschreibt die vielschichtige Persönlichkeit und seine Beziehung zu ihm.
- Der ehemalige Chefredakteur der Kleinen Zeitung, Erwin Zankel, beschreibt die Zeit mit Bruno Kreisky als eine Epoche mit all ihren Facetten, von den sozialistischen Wohltaten für die Bevölkerung über den ersten Ölschock und die Zerwürfnisse innerhalb der Partei.
- Der ehemalige Kabinettschef Bruno Kreiskys, Alfred Reiter, setzt die Zeit an der Seite des Kanzlers im Gespräch mit Michael Jungwirth in Bezug zur Gegenwart und beschreibt den einstigen Medienkanzler als einen Mann, der heute "ständig am Handy hängen" würde.