Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am Donnerstag in der ZiB2 vor Panik wegen des Coronavirus gewarnt. "Wir rechnen mit einer Ausbreitung. Das bedeutet aber nicht, dass man in Panik verfallen muss, Hamsterkäufe tätigen oder Schutzmasken tragen muss", sagte Kurz. Das Wichtigste sei, dass man Reisewarnungen ernst nehme und dass man, wenn man Symptome verspüre, "bitte nicht in die Ambulanz oder zum Hausarzt geht, sondern 1450 wählt, um dort die entsprechenden Auskünfte zu erlangen", so der Kanzler.
Es lasse sich schwer vorhersagen, wie die Entwicklung in Europa verlaufen wird. Nachdem die Testkapazitäten gestiegen sind, würden auch mehr Fälle bekannt werden. Die Regierung werde konsquent handeln. "Mir ist lieber, es gibt Schüler, die ein paar Stunden länger in der Schule bleiben müssen, um getestet zu werden, und sie haben dann Gewissheit, ob sie infiziert sind oder nicht, als sie gehen gleich heim und stecken ihre Familien an. Wir sind noch in einer Phase, wo es Sinn macht, zu versuchen, eine Ausbreitung einzudämmen und Zeit zu gewinnen, bis eine Impfung oder ein Medikament entwickelt sind", sagte Kurz.
Einheitliche Regeln
Gesundheitsminister Rudi Anschober arbeitet gerade bundesweit einheitlichen Regeln für den Umgang mit Corona-Infizierten aus. Konkret sollen Ablaufpläne beim Auftauchen von Krankheitsfällen (Testungen vor Ort), Regelungen für Schulen und Kindergärten, aber auch arbeitsrechtliche Konsequenzen einheitlich per Erlass geregelt werden, so Anschober nach dem Krisentreffen des Kanzlers, des Gesundheits- so wie der Innenminister mit den Landeshauptleuten. Bei Großveranstaltungen werde „von Fall zu Fall“ entschieden werden. "Es gibt keine Absolutregel."
„Wir müssen damit rechnen, dass die Fälle weiter zunehmen“, so der Gesundheitsminister. „Wir bereiten uns auf Plan B und C vor.“ Der Chef der LH-Konferenz, Landeshauptmann Thomas Stelzer, verkündete, dass Österreichs Spitäler künftig zentral ihre Lager mit Covid-19-relevanten medizinischen Materialien aufstocken wollen.