"Kein Grund zur Panik", versicherte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) noch am Sonntagvormittag bei einem Medientermin zu den Maßnahmen gegen das neuartige Coronavirus.
Keine zwölf Stunden später wirkten Österreichs Behörden nicht besonders souverän: Auf Geheiß des Bezirkshauptmanns von Innsbruck-Land wurden mehrere Züge über den Brenner zweier Verdachtsfälle wegen gestoppt, kurzzeitig hieß es sogar, der gesamte Zugverkehr nach Italien werde eingestellt. Was dann nicht der Fall war - nach einigen Stunden konnten noch vor Mitternacht alle Züge weiterfahren, bei den hustenden Passagieren konnte keine Infektion festgestellt werden.
"Fall hat gezeigt, dass Kommunikation funktioniert"
"Der Fall hat gezeigt, dass die Kommunikation funktioniert", sagt Nehammer im ö1-Morgenjournal. Auch heute trete wieder der Einsatzstab unter Leitung des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit zusammen.
Ob Grenzkontrollen zu Italien nötig sind, will der Innenminister vorerst nicht selbst beantworten: "Das ist eine Frage, die die Experten der Gesundheitsbehörden einschätzen". Die Polizei werde umsetzen, was die Gesundheitsbehörden empfehlen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte die Notwendigkeit von Grenzkontrollen in der gestrigen zib2 noch verneint:
FPÖ will Nationalen Sicherheitsrat befassen
Die FPÖ will unterdessen den Nationalen Sicherheitsrat mit dem Virus und Maßnahmen dagegen befassen. Parteichef Norbert Hofer kündigt das auf Twitter an:
Der Sicherheitsrat, der aus Vertretern von Behörden und Parlamentsparteien gebildet wird, soll diese Woche ohnehin bereits zusammentreten: Die Neos haben ihn des Hackerangriffs auf das Außenministerium wegen einberufen.