Ergebnislos ist Montagnacht die sechste Runde zu den KV-Verhandlungen in der Sozialwirtschaft nach acht Stunden zu Ende gegangen. Die Verhandler konnten sich nicht einigen. Wie berichtet, fordern die Arbeitnehmer eine 35-Stundenwoche für die 125.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich. Nun wollen die Gewerkschaften ihre Kampfmaßnahmen ausweiten. Für den 26. und 27. Februar wurden Warnstreiks angekündigt, die im Vergleich zu letzter Woche zeitlich und regional ausgedehnt werden sollen.
„Es wird weiterverhandelt – zumindest das konnte erreicht werden“, sagt Valid Hanuna, der für die Gewerkschaft verhandelt. Für den 2. März wurde eine weitere Verhandlungsrunde vereinbart, „bis dahin können die Arbeitgeber in sich gehen“. Michaela Guglberger von der Gewerkschaft vida betont, dass die Arbeitgeber keine Bewegung in Richtung Arbeitszeitverkürzung zeigten.
Walter Marschitz, Verhandlungsführer der SWÖ, erklärt, es gebe bei den Arbeitgebern „keine belastbare Mehrheit“ für eine Arbeitszeitverkürzung. Dafür boten diese eine Gehaltserhöhung von 2,7 Prozent in diesem und im nächsten Jahr an. Was wiederum die Arbeitnehmervertreter ablehnten. Guglberger: „2,7 Prozent würden genau einer Stunde Arbeitszeitverkürzung entsprechen.“
Marschitz hatte gehofft, „dass wir heute aus der Pattsituation herauskommen. Aber wir sind zum Schluss gekommen, dass wir heute zu keiner Annäherung mehr kommen.“ Eine, so Marschitz, verschärfte Etappenlösung, die von der Gewerkschaft angeboten wurde, lehnten die Arbeitgeber ab: „Diese hätte eine Mehrbelastung von 15 Prozent in vier Jahren bedeutet. Das ist nicht akzeptabel.“ Guglberger betont, die Stimmung unter den Verhandlern sei „in Ordnung“, es gebe aber „Pattstellung.“ Nun würden Aktionen, Mahnwachen und Streiks vorbereitet – „so bunt wie die Branche.“