Volle Unterstützung bekam SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Sonntag vonseiten der Arbeitnehmervertretung: "Sie ist die Richtige an der Spitze", sagte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl Sonntag in der ORF-"Pressestunde". Und Rendi-Wagners Schritt der Mitgliederbefragung über ihren Verbleib an der Parteispitze sei "sehr mutig und ist zu respektieren".
Die Frage des Zeitpunkts - mache kritisieren, dass die Befragung kurz vor der Wien-Wahl stattfindet - sei "immer schwer". Es sei Rendi-Wagners Wunsch, "und den haben wir zu respektieren". Und wenn die SPÖ-Chefin neben Inhaltlichem auch danach frage, ob sie die Richtige sei, dann "sage ich ein eindeutiges Ja".
"2 bis 3" für die Oppositionsarbeit
Als Zeichen der Führungsschwäche wollte Anderl die Vertrauensfrage nicht interpretiert sehen. Rendi-Wagner habe die SPÖ in einer sehr schwierigen Zeit übernommen und seither viel durchgestanden, merkte sie anerkennend an. Für die bisherige Oppositionsarbeit gab die AK-Präsidentin der SPÖ die Note "zwischen 2 und 3".
Andere SPÖ-Politiker reagierten leicht skeptisch bis prinzipiell zustimmend auf Rendi-Wagners Vertrauensfrage. Vorarlbergs SPÖ-Chef Martin Staudinger meinte - wie zuvor schon Tirols SPÖ-Vorsitzender Georg Dornauer -, es gebe dafür keinen Druck, die Abstimmung sei nicht unbedingt notwendig.
Ludwig zurückhaltend
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig - der im Herbst die Wahl zu schlagen hat - sprach von einer "sehr persönlichen Entscheidung", die "natürlich zu respektieren ist". "An und für sich waren wir alle darauf eingestellt, dass es jetzt bis zur Wien-Wahl keine personellen Fragen geben sollte", merkte Sozialsprecher Josef Muchitsch an.
Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures deponierte "volle Unterstützung" für die Parteichefin und ging von "breiter Zustimmung der Basis" aus. Kurt Wallner, Bürgermeister in Leoben, wird nicht darunter sein, er will Rendi-Wagner nicht das Vertrauen aussprechen.