Dass Arbeitslose in Österreich unbekümmert ihren Alltag bestreiten können, weil sie keine Vorgaben zu erfüllen haben und ohnehin am finanziellen Tropf vom AMS hängen, dieses Klischee deckt sich in keiner Weise mit der Wirklichkeit.
Nach Informationen der Kleinen Zeitung wurde allein im Vorjahr in 145.671 Fällen das Arbeitslosengeld gesperrt, ein Jahr zuvor wurden 133.420 Sanktionen verhängt.
In rund 60.000 Fällen wurden im abgelaufenen Jahr die Arbeitslosengelder gesperrt, weil eine zumutbare Arbeit oder eine AMS-Schulung nicht angenommen oder eine AMS-Maßnahme unentschuldigt nicht besucht wurde (ein Plus von 34,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In 797 Fällen verzeichnete das AMS im Jahr 2018 eine gänzliche Arbeitsunwilligkeit.
Aschbacher: Anreize ausbauen
„Die Zahlen zeigen ganz klar, wie wichtig es ist, das Arbeitslosengeld weiterzuentwickeln und mehr Anreize für Arbeitssuchende zu schaffen“, so Arbeitsministerin Christine Aschbacher.
Aus Sicht des Arbeitsministeriums sei es gut, dass das AMS konsequent gegen den Missbrauch der Arbeitslosenversicherung vorgeht. Der Anstieg zeige auch, dass in vielen Fällen eine zumutbare und geeignete Arbeitsmöglichkeit vorhanden wäre.