ÖBB-Chef Andreas Matthä hat es bereits Ende des Vorjahres vage angekündigt, nun ist es offiziell: Der Semmeringtunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark verzögert sich um rund ein Jahr - und wird nun 2027 eröffnet. Dies teilten heute die ÖBB auf APA-Anfrage mit. "Das liegt in der Natur so eines Megaprojektes", so die Staatsbahn.
Dabei seien die Bauarbeiten in den vergangenen Jahren planmäßig verlaufen. "Wir haben bereits 45 Prozent des gesamten Tunnelsystems von 14 Stellen aus gleichzeitig gebaut - und das erfolgreich und ohne größere Vorkommnisse. In der Steiermark sind wir mit allen Baulosen im Zeitrahmen", rechtfertigen sich die ÖBB.
In Niederösterreich sei man aber Mitte 2019 im schwierigsten Bereich des gesamten Projektes angelangt. "Dabei gibt der Berg im Tunnelbau die Rahmenbedingungen vor. Wir müssen dem Berg die Zeit geben - und das tun wir", so die Bahn.
Der zweite neue Tunnel auf der Strecke Wien-Klagenfurt, der Koralmtunnel, wird laut Matthä vermutlich planmäßig im Dezember 2025 in Betrieb gehen können. Die Fahrtzeit von Wien nach Klagenfurt soll dann 2 Stunden und 40 Minuten betragen.
Die Verzögerung hat natürlich auch Auswirkungen auf die regionalen Fahrpläne. Das Land Steiermark plante im Aichfeld, Mürztal und Ennstal diverse Änderungen.
Der Semmeringtunnel war lange umstritten, insbesondere Niederösterreich setzte sich dagegen zur Wehr.