Parteichef Hofer sagt, die FPÖ kenne ihre Schwächen. Was sind denn diese Schwächen?

Andreas Rabl: Die größte Schwäche ist, dass wir das Vertrauen der Wähler durch die Vorgänge vor der Wahl verloren haben – von einem Spesenskandal mit Ausgaben, die der kleine Mann nicht versteht, bis Ibiza.

Wie will die FPÖ dieses Vertrauen wiedergewinnen?

Durch neue Finanzregeln, die weit über die gesetzlichen hinausgehen. Und durch thematische Verbreiterung – neben unseren Kernthemen Heimat, Sicherheit, Leistung wollen wir auch einen Fokus auf Bildung und Familie legen.

Die FPÖ wird doch vor allem aus Protest ihrer Haltung zur Migration wegen gewählt.

Im Gegenteil; auch, als wir in der Regierung waren, sind wir gut gelegen.

Sie wurden abgewählt.

Aber das hat nicht an den Themen gelegen, das zeigen Umfragen aus der Zeit vor Aufkommen der Skandale.

Die Reform soll auch den „Narrensaum“ aus der Partei fernhalten. Wie soll das gehen?

Wir haben uns einen Prozess überlegt, bevor jemand Mitglied der FPÖ werden kann. Wer beitreten will, muss sich zu Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gewaltfreiheit bekennen.

Aber das wird doch jeder unterschreiben, wenn er beitreten will. Wie wollen Sie das überprüfen?

Dass uns wer anlügt, kann natürlich immer passieren. Aber wir wollen schon vorab eine Handhabe haben, nicht erst, wenn etwas passiert.