Die Geschichte wiederholt sich. Mehr als ein Jahrzehnt nach Knittelfeld und der BZÖ-Gründung steht die freiheitliche Partei vor der nächsten Spaltung. Drei blaue Wiener Gemeinderäte, die nicht einmal in Wien jemand kennt, gehen eigene Wege, darunter Karl Baron, der am Montag von der Parteispitze als Chef der blauen Wirtschaft abgesetzt worden war. Die Allianz erhält Klubstatus im Wiener Rathaus und viel Geld. Strippenzieher ist Gernot Rumpold, Haiders Mann für's Grobe.
Ob sich aus der „Allianz für Österreich“ - beim Namen hat man sich offenkundig Inspirationen bei der "Alternative für Deutschland" geholt – eine Bewegung entwickelt oder ob die drei Dissidenten unter sich bleiben, hängt einzig und allein von einer Frage ab: Wird Strache an der Spitze der Gruppe in die Wien-Wahl ziehen oder nicht? Sofern nicht die Justiz einen Strich durch die Rechnung macht, ist wohl davon auszugehen. Formell ist Strache immer noch FPÖ-Mitglied.
Strache kommt aus dem Wiener blauen Biotop, viele Funktionäre haben ihre Karriere einzig und allein dem gefallenen Parteichef zu verdanken. Dass der ehemalige FPÖ-Chef mit schweren Vorwürfen konfrontiert ist, Spesenabrechnungen manipuliert haben soll und vieles mehr, verfängt nicht in diesen Zirkeln. Die Anschuldigungen werden als Fake-News, die von der "Strache-Jagdgesellschaft" in die Welt gesetzt werden, abqualifiziert.
So oder so ist das vor allem für die Wiener FPÖ ein echter Supergau.