Am Donnerstagnachmittag machten Gerüchte die Runde, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner stünde unmittelbar vor ihrem Rücktritt. Die Spekulationen nahmen im Umfeld der niederösterreichischen SPÖ ihren Ausgang, die Ende Jänner Gemeinderatswahlen zu schlagen hat.

In der Umgebung der Parteichefin wurde sofort beteuert, sie denke nicht daran, das Handtuch zu werfen. Da sich weder andere Landesparteien, insbesondere die mächtigen Wiener, die Kärntner oder die Burgenländer, noch die Gewerkschaft mangels alternativer Kandidaten der Revolte anschließen wollten, brach sie noch am Abend zusammen.

Damit war allerdings keine einzige Frage gelöst.

Nach einem dreistündigen Krisentreffen trat Rendi-Wagner vor die Presse und erklärte: „Ich bin Chefin und bleibe Chefin.“

Am 9. Dezember tagt der Parteivorstand. Da geht es um die Finanzen, und wohl auch um die Zukunft der Mitarbeiter, die von Kündigung bedroht sind. Für jene 23 Funktionäre, die von der Kündigung betroffen sind, sollen in den nächsten Wochen Auffanglösungen gefunden werden. Dem Vernehmen nach sollen einige Mitglieder in der Wiener SPÖ oder in deren Umfeld eine Weiterverwendung erfahren.

Am 26. Jänner wird im Burgenland gewählt. Danach werden die Karten neu gemischt.

Wer sind die Spieler im Match um die Nachfolge an der Spitze der SPÖ?

Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) glaubt, dass das Spitzentreffen in der Sozialdemokratie ein "Startschuss" in Richtung bessere innerparteiliche Zeiten sein kann. In der "ZiB2" äußerte sie auch Verständnis für die Kritiker, hätten diese doch Sorge, wie die SPÖ weiter an Stärke gewinnen könne. Die SPÖ dürfe sich jedoch dabei nicht gegeneinander ausspielen lassen.

Anders tönen da steirische Bürgermeister aus den Reihen der SPÖ. Der Leobener Stadtchef Kurt Wallner meinte im ORF zu Parteichefin Pamela Rendi-Wagner: "Da ist jemand in Funktion, der da nicht hingehört." Noch deftiger äußerte sich sein Kollege aus Bruck/Mur Peter Koch: "Die Bundespartei spinnt. Punkt. Es reicht! Keine weitere Runde auf dem Karussell, Pamela&Co! Ihr habt fertig."

Solche Unmutsäußerungen, wie sie etwa auch aus der SPÖ Ottakring gekommen waren, versuchte Bures abzuwiegeln: "Wir haben keine Message Control."