Vor einem Jahr haben der damalige Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und seine FPÖ beim österreichischen Autor und Regisseur Gabriel Barylli ein kostspieliges Projekt in Auftrag gegeben: ein Image-Film über Strache. Nach dem endgültigen Bruch der Partei mit Strache will die jetzige FPÖ-Führung mit dem Projekt freilich nichts mehr zu tun haben.
Der Film sei „seinerzeit von Heinz-Christian Strache kreiert und beauftragt worden“, heißt es in einer Stellungnahme der FPÖ gegenüber dem ORF-„Report“. Nach „Ende der Koalition“ wurde das Projekt laut Partei allerdings „gestoppt“. „An einer Fertigstellung des Films hat die FPÖ kein Interesse“, heißt es in der schriftlichen Antwort an den „Report“.
Dafür bezahlt haben dürfte die Partei allerdings ohnehin schon. So stellte es zumindest Barylli dar. Zwar wollte der Regisseur im „Report“-Interview die Höhe seines Vertrags nicht verraten. Bekommen habe er das Geld aber bereits – von der FPÖ.
Ein Jahr mit Strache
"Ein Jahr mit Heinz-Christian Strache" sollte heuer im November fertig sein und dann in die Kinos kommen. Die Doku porträtiert laut Bericht im Standard nicht nur den Beginn von Straches Zeit als Vizekanzler und Minister. Auch die Geburt seines Sohnes und die Beziehung zu Philippa sind Thema – und das Ibiza-Video. Ein anderes Ibiza-Video drehte Barylli jüngst beim Familienurlaub der Straches auf der Mittelmeerinsel.
Der Standard zitierte Barylli in einem Bericht im September mit den Worten: "Es war hochinteressant, den Verlauf dieses menschlichen Schicksals zu verfolgen", sagte Barylli zu Österreich. "Wenn man einen Menschen ein Jahr lang begleitet, dann entsteht logischerweise eine Nähe, ein Verständnis für die Beweggründe des anderen", sieht er Strache inzwischen als Freund.
Im Juli habe Strache auf Facebook ein Foto der beiden gepostet und sich bedankt "für die wundervollen, geistreichen und tiefsinnigen Gespräche".