Philippa Strache, am Mittwoch im Nationalrat angelobt, mitten während der Sitzung entschwunden und dann aus der FPÖ ausgeschlossen, erklärt: "Es ist mir völlig wurscht, dass ich aus der Partei ausgeschlossen worden bin". Im Interview mit oe24 sagt Strache, sie freue sich auf ihre politische Arbeit. "Natürlich wäre es mit einem Klub leichter, aber ich schaff das auch allein."
In den vergangenen Wochen seien mehrere Grenzen in der Berichterstattung gegen sie überschritten worden; sie will Klagen erheben - gegen wen, sagt sie nicht. Strache sieht sich in der Spenden-Causa unschuldig: "Die Zeit wird zeigen, dass ich keine Spesen abgerechnet habe".
Ausschluss "wegen parteischädigenden Verhaltens"
Die FPÖ hat Strache am Mittwoch aus der Partei ausgeschlossen. In einer knappen Aussendung heißt es:
"Die FPÖ gibt bekannt, dass Frau Strache aufgrund der gestern erfolgten schriftlichen Stellungnahme im Rahmen der Ankündigung der Annahme ihres Mandats, die eindeutig parteischädigenden Charakter hatte, aus der Freiheitlichen Partei ausgeschlossen wurde."
Die Partei bezieht sich damit auf die Aussendung Straches von Dienstag, in der Strache von "Anfeindungen und artikuliertem Misstrauen aus der eigenen Parteienfamilie" geschrieben hatte.
Der Parteiausschluss Philippa Straches wurde nach Angaben der FPÖ von Obmann Norbert Hofer ausgesprochen. Und zwar wegen parteischädigenden Verhaltens. Der Parteivorstand muss den Ausschluss zwar noch bestätigen - wirksam wurde er aber trotzdem mit sofortiger Wirkung, betonte ein Parteisprecher auf APA-Anfrage.
Formal ist der Ausschluss Straches eine "vorläufige Maßnahme". Eine solche kann der Obmann laut der Satzung der FPÖ bei "Gefahr im Verzug" setzen, muss sie aber "unverzüglich" durch den Bundesparteivorstand bestätigen lassen. Laut FP-Klubdirektor Norbert Nemeth soll dies bei der nächsten Sitzung erfolgen.
Möglich war der Ausschluss durch den Bundesparteichef laut Nemeth erst mit der Angelobung Straches im Nationalrat. Damit wurde Strache nämlich automatisch Mitglied der Bundesparteileitung. Und für den Ausschluss von Mitgliedern der Bundesparteileitung ist in der FPÖ die Bundesorganisation und nicht - wie bei allen anderen Mitgliedern - die jeweilige Landespartei zuständig.
Sitzung schnell wieder verlassen
Philippa Strache wurde am Mittwoch in der konstituierenden Nationalratssitzung als Mandatarin angelobt. Sie zog allerdings als wilde Abgeordnete ein, weil ihr die FPÖ die Aufnahme in ihren Parlamentsklub verweigert hat.
Sie ging schon am frühen Nachmittag zumindest für die Zeit der Wahl des Nationalratspräsidiums. Auch eine Rede bei der konstituierenden Sitzung hatte es von der Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache nicht gegeben. Unklar war, ob sie wieder zur Sitzung zurückkehren wollte.
Mit Medienvertretern sprach Strache ebenfalls nicht. Immerhin ließ sie sich bei der konstituierenden Sitzung angeloben und ist nunmehr "wilde" Abgeordnete im Nationalrat.