Heinz-Christian Strache, Ehemann der neu gewählten "wilden" Abgeordneten Philippa Strache und Ex-Politiker, hat sein "privates" Facebook-Profil (mit mehr als 50.000 Abonnenten) wieder einmal zu einem Rundumschlag gegen seine ehmalige Partei, die FPÖ, genutzt:
"Zur Erinnerung: Ich habe - weil ich nicht Geldgierig war - auf mein direkt-demokratisch gewähltes EU-Mandat (mit über 45.000 Vorzugsstimmen auf dem letzten EU-Listenplatz), damit auf das EU-Mandats-Gehalt, die Mitarbeiter, Diäten verzichtet. Wie haben „meine ehemaligen FPÖ-Wegbegleiter“ es mir gedankt? In dem sie in Folge gegen meine Frau Philippa und mich öffentlich Stimmung gemacht haben. Und meiner Frau Philippa nach ihrer demokratischen Wahl in das Parlament sogar widerrechtlich das Mandat absprechen wollten, ihr in Folge die Aufnahme in den FPÖ-Klub verwehrt haben (FPÖ-Selbstbeschädigung) und unsere Fan-Facebook-Seiten stillgelegt haben. Da soll jeder einmal über Anstand und Charakter nachdenken!"
So schreibt Strache in einem Kommentar unter einem Post, in dem er die Presseerklärung seiner Frau über die Annahme des Mandats verlinkt.
Strache hatte mit einer symbolischen Solidaritätskandidatur bei der EU-Wahl Ende Mai - beschlossen noch in seiner Zeit als Parteichef - genug Vorzugsstimmen erzielt, um Anspruch auf ein FPÖ-Mandat zu haben. Mitte Juni erklärte Strache dann, auf das Mandat zu verzichten. "Diese Entscheidung ist kein Ergebnis politischen Kalküls und schon gar kein Deal, sondern schlicht eine von mir persönlich getroffene Entscheidung" hieß es damals in einer Erklärung.
Schon damals lag aber der Verdacht nahe, die Straches hätten mit der FPÖ vereinbart, den infolge des Ibiza-Skandals zum Ballast gewordenen Ex-Parteichef aus der Politik fernzuhalten - und im Gegenzug seiner Frau ein Mandat im Nationalrat zukommen zu lassen.