In einem Interview betonte Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer vor einer Woche, dass er einen grünen Wirtschaftsminister für "denkunmöglich" hält. Im "Journal zu Gast" am Samstag konterte dazu Grünen-Bundessprecher Werner Kogler, dass dies aus seiner Sicht von "mangelnder Phantasiebegabung" zeuge, er aber schon glaube, "dass der Herr Mahrer noch in sich gehen wird".
Angesprochen auf eine mögliche Dreierkoalition mit den Neos meinte Kogler, dass die "Notwendigkeit nicht gegeben sei", auch wenn er die Neos sehr schätze. Die Sondierungsgespräche der Grünen mit der ÖVP würden sicher "noch ein paar Runden" in Anspruch nehmen, glaubt Kogler nicht an eine rasche Einigung. Auch sei es schon gut, wenn man in den wesentlichen Dingen übereinstimme. Vor allem "die Kleinen" seien gut beraten, wenn es zu vertiefenden Vereinbarungen komme.
Die ÖVP und die Grünen seien zwei Wahlgewinner, die für unterschiedliche Inhalte stehen. Der Zweck des Sondierens sei aber erfüllt - Annäherung und Aufbau von Vertrauen führt Kogler in dem Zusammenhang an. Kommende Woche werde es weitere Vier-Augen-Gespräche geben. Wesentlicher Punkt für die Grünen sei ein Klimaschutzpaket, und dafür müssten, so Kogler auch entsprechende Mittel bereitgestellt werden.
Ökologische Steuerreform
Kogler will bei den Verhandlungen mit der ÖVP auf eine "ökologisch-soziale" Steuerreform drängen. In Summe sollen die Steuern aber nicht steigen, sagte er Samstag im Ö1-"Mittagsjournal": "Insgesamt wird es zu keiner Steuererhöhung kommen, es geht um Umschichtung, um Kostenwahrheit." Noch vor der Regierungsbildung will Kogler schärfere Transparenzregeln beschließen.