Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger sieht sich in den aktuellen Sondierungsgesprächen nicht als fünftes Rad am Wagen. Bei diesen müsse nun geklärt werden, ob wirklich "ehrliche und ernsthafte Reformen" möglich seien in einer Koalition mit der ÖVP und den Grünen. Das erklärte Sie in der "Zib 2" am Freitagabend.
Die FPÖ wolle die Neos-Chefin aber nicht in einer Koalition sehen. "Ja, ich halte die FPÖ nicht für regierungsfähig." Dennoch könne sie sich vorstellen, FPÖ-Chef Norbert Hofer bei der Wahl der Nationalratspräsidenten zu unterstützen. Sie habe ihn im Amt erlebt und er habe das "sehr ordentlich und überparteilich gemacht".
In den aktuellen Sondierungsgesprächen gehe es den Neos nicht um Posten, betonte Meinl-Reisinger. "Es geht nicht darum, dass wir irgendwo mitspielen müssen", aber sie wolle sehen, "was inhaltlich geht".
"Ernsthaft diskutieren"
Nun wolle sie "sehr ernsthaft und sehr ergebnisoffen und im Übrigen auch vertraulich diskutieren". Auf das Bildungsministerium würde sie nicht bestehen, "diese Frage stellt sich auch gar nicht". Natürlich brauche es die Neos mathematisch nicht, sagte Meinl-Reisinger. Inhaltlich seien die Neos jedoch ein wesentliches Gewicht.
Nun müsse man sehen, "wo es Überschneidungen gibt". Auf die Frage, ob ihr ein einziges Thema einfällt, bei dem ÖVP, Grüne und Neos einer Meinung sind, musste Meinl-Reisinger überlegen. "Bei europäischen Fragen" können sie sich das schon vorstellen.