Das angebliche 9500-Euro-Gehalt von Philippa Strache war am Dienstagabend Thema in der ORF-Sendung "Report". Allerdings wollte dort FPÖ-Chef Norbert Hofer nicht näher dazu Stellung nehmen. Stattdessen setzte er eine Gegenattacke: Er verwies auf die Top-Gage von ORF-Chef Alexander Wrabetz. "Ich diskutiere nicht im ORF über Frau Straches Gehalt, wenn an der Spitze Ihres Unternehmens jemand steht, der 400.000 Euro jährlich verdient - und damit mehr als der Bundespräsident", sagte er zur Moderatorin der Sendung, Susanne Schnabl.
Hofer kündigte im übrigen an, er wolle nun wieder Dritter Nationalratspräsident werden: "Diese Rolle ist mir auf den Leib geschneidert." Er gehe davon aus, nächste Woche in diese Funktion gewählt zu werden.
Strache-Mandatsentscheidung dauert noch
Philippa Strache ihrerseits wird erst kommende Woche entscheiden, ob sie das ihr zustehende Nationalratsmandat der FPÖ auch annehmen wird. Das teilte ihr Anwalt laut der Tageszeitung "Österreich" mit. Ursprünglich hatte Strache über ihren Rechtsvertreter ausrichten lassen, dass sie sich bis zum Mittwoch entscheiden wird.
Straches Anwalt Ben Irle erklärt laut Vorab-Meldung in dem zu "Österreich" gehörenden TV-Sender "OE24.TV", dass es nun nicht bei diesem Termin bleiben wird: "Wir waren in der vergangenen Woche davon ausgegangen, dass wir bis morgen diese Entscheidung zu treffen haben. Mittlerweile wissen wir, dass sie erst mit Ausstellung des Wahlscheines am 23. Oktober zur Konstituierenden Nationalratssitzung Abgeordnete würde. Wir haben also daher noch eine Woche Zeit, diese Entscheidung zu treffen und wollen uns diese Zeit auch ausbedingen."
Die "aktuellen Ereignisse" seien einer der Gründe dafür. Es gebe hier "viele Dinge, die zu berücksichtigen sind", sagte er. "Daher hat Frau Strache diese Entscheidung getroffen, die zur Verfügung stehende Zeit bis kommende Woche noch voll zu nutzen, um eben auch die richtige Entscheidung zu treffen."
Auch zur Facebook-Seite von Heinz-Christian Strache äußert sich der Anwalt: Es sei am vergangenen Freitag eine "außergerichtliche Inanspruchnahme" der Seite mit einem anwaltlichen Schreiben erfolgt. "Wir haben in diesem Schreiben die FPÖ aufgefordert, die Zugangsdaten für die Facebook-Präsenz herauszugeben", so Irle. Auch habe man eine Frist bis kommenden Freitag gesetzt. Bis dahin habe die Partei Zeit, sich zu äußern "und die Zugangsdaten herauszugeben".