Fast 100.000 Zuwanderer kamen 2017 nach Österreich, die meisten davon aus Rumänien, Deutschland, Ungarn und Serbien. Auf Platz fünf folgt mit Syrien das erste nichteuropäische Land. Das zeigt der jüngste "Migration Outlook"-Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Er enthält teils Zahlen aus 2017 und teils aus 2018.
Bei der Zuwanderung liegen auf den Plätzen sechs bis zehn Polen, Kroatien, die Slowakei, Bulgarien und Italien. Weil innerhalb der EU die Personenfreizügigkeit gilt, kann Österreich den Zuzug aus EU-Staaten nicht beschränken. Lediglich für Kroatien gilt noch bis Mitte 2020 eine Zuzugsbeschränkung. Den größten Zuwachs gab es bei Migranten aus Rumänien (plus 1.200), den größten Rückgang bei afghanischen Zuwanderern (minus 9.600).
Meiste Asylanträge aus Syrien
Die Zahl der Asylerstanträge ist 2018 um fast die Hälfte (48,3 Prozent) gesunken und betrug laut OECD rund 11.600. Der Großteil der Antragsteller kam aus Syrien (3.300), Afghanistan (1.800) und dem Iran (1.000). Nicht einmal die Hälfte der Asylentscheidungen (43,5 Prozent) waren positiv.
"Flüchtlingskrise weitgehend verdaut"
Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise 2015/2016, vor allem auf den heimischen Arbeitsmarkt, sind dem OECD-Experten Thomas Liebig zufolge "weitgehend verdaut", wie er im Gespräch mit der APA erklärte. "Das heißt aber natürlich nicht, dass es keine anderen Herausforderungen, etwa im Bereich der Integration gibt", so Liebig. Die kleine Gruppe der Zuwanderer habe jedenfalls keinen bedeutenden Einfluss auf den Arbeitsmarkt bzw. die Beschäftigungszahlen.
Rund 26.000 mit Bleiberecht
Insgesamt haben sich 2017 99.000 neue Einwanderer langfristig oder permanent in Österreich niedergelassen, das sind 6,7 Prozent weniger als 2016. Dabei beträgt der Anteil jener, die aus humanitären Gründen bleiben dürfen, 26 Prozent. Neun Prozent (8.500) sind Personen, die im Zuge von Familienzusammenführung nach Österreich kamen.
Lieblingsdestination österreichischer Auswanderer ist laut dem OECD-Bericht Deutschland, wo sich mehr als die Hälfte der insgesamt 19.000 Emigranten niederließen. Knapp 14 Prozent gingen in die Schweiz, rund sieben Prozent in die Türkei.