Für Peter Pilz sind die wieder erstarkten Grünen - seine ehemalige Partei - die stärkste Konkurrenz im Kampf um den Wiedereinzug ins Parlament. Dennoch stellt Pilz im Interview mit dem Morgenjournal klar: "Die Grünen gehören wieder in den Nationalrat, nicht nur wegen des Klima-Themas. Sie gehören in die nächste Bundesregierung, weil nur das eine Beteiligung der FPÖ verhindern kann. Ibiza 2 darf es nicht geben."
Er will vor allem die Nicht-Wähler ansprechen, insbesondere auch ehemalige FPÖ-Wähler: "Es lohnt sich, gebt die österreichische Politik nicht auf, nur weil Ibiza passiert ist und Teile der Politik käuflich sind." Den Freiheitlichen dürfe man kein Wort mehr glauben, auch in Sachen Flüchtlingspolitik. "Sie schieben die falschen ab, nämlich zum Beispiel die Asylwerber in Lehre, und sie lassen die Falschen da, die islamistischen Hassprediger." Die Wähler der "bis auf die Knochen korrupte Partei" gebe er nicht auf: "Ich gehe in den Gemeinderat und kämpfe um jede Stimme."
Zu seinen Attributen für Ex-Kanzler Sebastian Kurz ("Feigling", "Baby-Trump") stehe er: "Wir sind die einzigen, die nichts mit ihm gemeinsam machen wollen." Kurz sei wie weiland Karl-Heinz Grasser: "Jemand, der sich nur für die eigenen Interessen einsetzt, der sich nur den eigenen Unterstützern verpflichtet fühlt."
"Oligarchen kaufen Politik"
Eine Gruppe reicher Oligarchen in Österreich habe begonnen, sich Politiker, Parteien und Gesetze zu kaufen. "Die investieren in das Projekt Kurz", mit Steuersenkungen, dem Nein zu Vermögenssteuern, maßgeschneiderten Gesetzen. Nach der Wahl werde es weitergehen mit der Machtübernahme im Innenministerium, der Ausschaltung der Korruptionsstaatsanwaltschaft, dem Kauf von Medien und der Einschränkung der Pressefreiheit. "Sie wissen: Nach der Wahl ist der ORF dran." Pilz: "Wir sind die einzige Kontrolle, die man nicht kaufen kann."