SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner reagiert auf das von der ÖVP verbreitete Video, in der ihr Schauspielerin Christiane Hörbiger vorwirft, mit ihrem Misstrauensantrag gegen Sebastian Kurz und seine Minister eine "Blödheit" begangen und "die Republik infrage gestellt" zu haben.
"Ich schätze Sie als große Schauspielerin unseres Landes", so Rendi-Wagner in ihrer Antwort, "ich habe gemerkt, dass Sie einige offene Fragen haben". Weil man die großen Herausforderungen aber nur gemeinsam bewältigen könne, lädt die SPÖ-Chefin Hörbiger zu einem persönlichen Gespräch ein - um diese Fragen auszuräumen.
"Wie waren wir doch froh und glücklich, als Sie Kanzler geworden sind", hatte Hörbiger in dem online verbreiteten Video erklärt - um dann deftig Rendi-Wagner anzugreifen: "Wir" seien "entsetzt" gewesen, "wie die Frau Rendi-Wagner den Misstrauensantrag gestellt hat, vollkommen verblödet. Ich weiß nicht, da muss der Hass und Neid so groß sein, dass man so etwas macht. Sie hat die Republik infrage gestellt bzw. in schlechte Zeiten geführt", teilt sie die ÖVP-Kritik an dem - von der FPÖ und Jetzt im Parlament mitgetragenen - Misstrauensantrag.
Kommentar von Ernst Sittinger
Dieser Text sei der Schauspielerin nicht vorgegeben gewesen, das Video sei bei ihr daheim aufgenommen worden, erklärte die Volkspartei - Hörbiger habe "etwas loswerden wollen".
Große Berührungsängste zur Politik hatte die vor allem aus Fernsehserien bekannte, 80-jährige Schauspielerin nie - wobei sie sich bisher auf Präsidentschaftswahlkämpfe konzentrierte, und auch schon einmal aufseiten der SPÖ war: 2016 unterstützte sie den SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer. 1997 saß sie im - von Helmut Zilk geleiteten - überparteilichen Personenkomitee zur Wiederwahl Thomas Klestils. 2003 war Hörbiger selbst als ÖVP-Gegenkandidatin zu Heinz Fischer (SPÖ) im Gespräch - was sie aber umgehend dementierte, und dabei kundtat, sie habe sich Zeit ihres Lebens nie parteimäßig zuordnen lassen und auch nie einer Partei angehört.